Ende!?

 

Hallo,

 

wie schon angekündigt, wollte ich noch einen letzten Blogeintrag verfassen. Das ist dieser Blogeintrag hier. Wohl kaum ein Blogeintrag ist mir so schwer gefallen, wie dieser.

Warum!?

Weil ich in diesem Blogeintrag nicht nur von einem kleinen Projekt oder einer Reise berichten werde. Ich werde über das ganze Jahr schreiben. Wie es mir jetzt geht, wie das Jahr auf mich gewirkt hat und was ich in der Zukunft machen werde. Also als eine Art Zusammenfassung, Fazit und persönliche Bewertung.

Wie man es eben in der Schule gelernt hat. Eigentlich gar nicht so schwer. Ich meine, ich muss kein Fazit von irgendeiner Gedichtinterpretation oder einem Lektürevergleich schreiben. Ganz im Gegenteil darf ich ein Fazit von etwas ziehen, das ich selber erlebt habe. Nur macht das alles viel schwieriger.

Vor und während meinem Jahr in Tansania habe ich einige Blogs von Vorfreiwilligen gelesen. Logischerweise auch deren letzte Blogeinträge. Viele von ihnen haben mir echt gefallen.

Irgendwie haben sie es geschafft, Worte für ihr Erlebtes zu finden. Keine Ahnung, wie sie das vollbracht haben. Aber mit ziemlicher großer Wahrscheinlichkeit ging es ihnen wohl genauso wie mir und vielen anderen Freiwilligen: Dass sie lange nach passenden Worten gesucht, sie aber, ihrer Meinung nach, nicht gefunden haben. Deswegen haben sie einfach nur so gut, wie eben möglich versucht, alles zu beschreiben. Aus der Sicht des Lesers aber wirkt es so, als hätten sie alles genau so beschreiben können, wie es war. Genau so werde ich es auch machen.Da ich nicht genau weiß, was die Leser am meisten interessiert, habe ich mich bei Freunden und Verwandten erkundigt, welche Fragen sie an mich haben, jetzt wo ich wieder zurück in Deutschland bin. Ausgenommen die Frage: „Und wie war´s, Luzie!?“.

Einige Fragen deckten sich miteinander, andere gingen in ganz unterschiedliche Richtungen.

Einige waren leicht zu beantworten, andere eher schwer.

 

Da bei viel Text ohne Bilder nur sehr wenige Menschen alles durchlesen, habe ich die Fragen hervorgehoben, sodass man, wenn man möchte, nur das lesen kann, was einen auch wirklich interessiert.

Ganz am Ende habe ich ein Schlusswort geschrieben, welches, wie auch die Beantwortungen der Fragen, nur meine Sicht der Dinge widerspiegelt und nicht verallgemeinert werden kann und darf!

 

Jetzt viel Spaß beim Lesen :)

 

Luzie

 

 

 

 

Der letzte Eintrag auf meinem Blog

Luzie Kallfaß

 

Die Fragen habe ich unterteilt in die Überthemen:

 

„Afrika“

Albinismus

Kinder

Mein Highlight und mein Alptraum

 

„Afrika“ - Deutschland

Der größte Unterschied zwischen den Menschen

Einfluss

Was habe ich gelernt

Ansichten und Zukunft

 

Ankunft und Ankommen

Vermissen

Angekommen!? Zurück nach Bukoba!?

Das Jahr in einem Wort

 

Ratschläge

Soll ich oder nicht?

Dont´s

 

Schlusswort

 

 

 

ÜBERTHEMA "AFRIKA"

 

Kurze Anmerkung von mir: In den meisten Fragen wurde „Afrika“ statt „Tansania“ geschrieben. Mir ist es aber einfach lieber, „Tansania“ zu schreiben. Denn die Länder in Afrika sind genauso unterschiedlich wie die einzelnen Länder in Europa beispielsweise. Außerdem kann ich von meinen Erfahrungen her auch nur von Tansania berichten, da ich nicht weiß, wie es sich in anderen Ländern Afrikas verhält.

 

 

ALBINISMUS 

  • „Wie hast du den Umgang der Einheimischen mit den Albino-Kindern erlebt?“

  • „Was kann man gegen die Verfolgung von Albinismus-Menschen machen?“

 

Zum Umgang der Tansanier mit Albinismus kann ich persönlich hauptsächlich nur Positives berichten. Das wiederum wird aber auch zum einen daran liegen, dass ich eine Weiße bin. Die Tansanier würden mir wahrscheinlich nie sagen, dass sie die Tötung von Albinismus-Menschen unterstützen. Weil sie wissen, dass Weiße dazu meistens eine andere Meinung haben und weil viele auch wussten, an welcher Schule ich arbeite. Zum anderen sind die Menschen aus Bukoba vielleicht auch etwas aufgeschlossener weil viele die Mugeza Mseto kennen.

 

Trotzdem wissen die Allerwenigsten, was Albinismus genau ist. Denn den meisten sagt es auch nichts, wenn man ihnen erklärt, es handele sich um eine Genmutation. Deshalb wäre, meiner Ansicht nach, Aufklärung so mit der einzige Punkt, der mir einfällt, um die Verfolgung vielleicht ansatzweise zu stoppen. Denn in Tansania kam es mir so vor als hätten die Menschen entweder einen Glauben (z.B.: Islam, Christentum,...) oder sie glauben an die Kräfte der Hexendoktoren. Also es gibt eigentlich kaum Menschen, die nur halblebig oder gar nicht an irgendetwas glauben. Wie es in Deutschland öfters vorkommt.

 

Es ist unglaublich schwer, etwas gegen den Glauben eines Menschen zu unternehmen. So wie der Glaube an die Kraft von Hexendoktoren da ist, wird auch der Glaube da sein, Körperteile von Albinismus-Menschen brächten Glück. Deshalb würde ich sagen, man kann durch Aufklärung (vielleicht auch mit und durch bekannte Menschen, welche von Albinismus betroffen sind) die Verfolgung von ebendiesen Menschen verhindern.

 

 

 

KINDER

  • „Was würdest du den Kindern in Afrika auf ihren Lebensweg mitgeben wollen/ bzw. was hast du versucht, ihnen mitzugeben?“

  • „Wenn du an der Situation der Kinder eine Sache ganz sicher verbessern könntest – was wäre das?“

 

Die zweite Frage kann ich nicht beantworten, da ich ja mit vielen unterschiedlichen Kindern zusammengearbeitet habe. So eine allgemeine Sache wäre die, dass den Kindern mehr Gehör geschenkt wird. Denn durch die tansanische Kultur und deren Hirarchie stehen Kinder in Tansania ganz unten an der Leiter und haben nichts zu sagen.

Das ist auch der Punkt, den ich den Kindern gerne weitergegeben hätte: Eine eigene Meinung zu haben.

Für uns ist das selbstverständlich. Auch in der Schule gibt es bei uns von früh an Diskussionsrunden bei denen man sich beteiligen darf/ muss. Für mich war das immer eher ein Muss, jedoch bin ich rückblickend echt froh darüber.

 

Doch auch das ist etwas, das man den Kindern nicht so schnell mal beibringen kann. Mir fiel es auch schwer, da irgendetwas im Unterricht zu machen, da man für so ein Thema keinerlei Schwierigkeiten haben sollte, sich zu verständigen. Und dafür war mein Kiswahili einfach zu schlecht. Deshalb blieb es dabei, dass ich die Kinder hin und wieder einfach nach ihrer Meinung zu etwas befragt habe.

Aber wahrscheinlich müsste man ganz oben ansetzen bei der Schulbildung. Dass im Unterricht beispielsweise die eigene Meinung erfragt wird und eigene Ideen gefördert werden. Davon sind die Schulen in Tansania, meiner Erfahrung nach, aber leider noch weit entfernt.

 

 

 

HIGHLIGHT UND ALPTRAUM 

  • „Was hat dich an Afrika am meisten beeindruckt (Menschen, Ort)?“

  • „Was war dein Highlight und was war dein Alptraum?“

  • „Wenn du eine Sache nochmal machen könntest – was wäre das?“

 

Es ist eine schwere Frage für mich, zu sagen, was das Beeindruckenste in meinem Jahr war.

 

Das Schlimmste war für mich persönlich wohl, recht zu Beginn des Jahres, der Unfall von Leander und der damit verbundene Transport ins Krankenhaus nach Mwanza. Das war ein Erlebnis, bei dem ich (das erste Mal in meinem Leben) meine physischen und psychischen Grenzen erleben „durfte“. Gleichzeitig hat mich dieses Erlebnis aber auch stärker gemacht und hat mein Vetrauen in mich selbst vergrößert.

 

Tja, zum beeindruckensten Erlebnis gibt es viel zu viele. Wenn man mal die ganzen Erlebnisse mit den Kindern und den Leuten aus Bukoba herausnimmt, war es vielleicht die Begegnung mit der Oma von Elia in Ruanda. Diese alte Dame hat mich irgendwie tief beeindruckt und berührt.

Auf den beeindruckensten Ort kann und will ich mich nicht festlegen, da diese ja auch immer mit einem Erlebnis verbunden sind:

Auf Safari der Blick in den Ngorongoro-Krater/ in der Bucht bei Mpulungu in meinen Geburtstag reinfeiern/ der Markt von Bukoba mit all seinen Farben un der Geräuschkulisse/ die Aussicht auf den Viktoriasee bei unserem Schulweg/ das Lagerfeuer vor unserem Haus/...

Deshalb habe ich auch keine Sache, die ich nochmal genau so machen würde. Weil sie für diesen einen Moment eben wunderschön war und nicht mehr wiederholt werden kann. Außer vielleicht in meinem Kopf...

 

 

 

ÜBERTHEMA "AFRIKA" - DEUTSCHLAND

 

  • „Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen den Menschen in Deutschland und denen in Afrika?“

 

Es gibt auf jeden Fall viele Punkte die Tansania von Deutschland unterscheiden. Die Kultur, die Lebensverhältnisse, die Natur, die Schulbildung, der Altersdurchschnitt,...

Der Unterschied, der mir am meisten (in Bezug auf die Menschen) aufgefallen ist, ist deren Lebenseinstellung. Also das Entspannte und Unkomplizierte. Die meisten denken nicht ewig in die Zukunft, sondern leben einfach den Tag.

Das Zitat: „ Die Europäer haben die Uhr, wir Tansanier haben die Zeit“ beschreibt die Situation ziemlich treffend. Es gibt noch einige andere Punkte in denen sich die Tansanier von Deutschen unterscheiden. Jedoch gibt es auch noch einige andere Fragen, zum Überthema Einfluss dieses Jahres auf mich. Dabei kommen auch viele Fragen vor, was ich denn gelernt habe und wie ich mich verändert habe. Bei der Beantwortung dieser Fragen komme ich nochmal auf die Unterschiede zu sprechen. Da ich mich nicht wiederholen möchte, fasse ich mich deswegen bei dieser Frage hier sehr kurz.

 

 

 

ÜBERTHEMA EINFLUSS

 

WAS HABE ICH GELERNT 

  • „Wie schwer war es die Sprache zu lernen?“

  • „Was hast du von der Kultur dort gelernt, was ist hier in Deutschland umsetzbar?“

  • „Wie versuchst du, das was dir Afrika und die Kinder mitgegeben haben hier in Deutschland weiterzuleben?“

Zur ersten Frage: das Erlernen der Sprache Kiswahili ging recht schnell. Dadurch dass mich kaum jemand auf Englisch verstehen konnte, wollte ich Kiswahili umso mehr lernen. Dazu ist Kiswahili noch sehr logisch aufgebaut, weshalb ich sagen muss, diese Sprache sogar sehr gerne gelernt zu haben. Natürlich auch, weil ich dadurch einfacher in Kontakt mit den Tansaniern gekommen bin.

 

Dann dazu was ich von der tansanischen Kultur gelernt habe:

Der aufmerksame Umgang von Menschen miteinander. Älteren wird viel mehr Respekt entgegengebracht, die Familie steht im Vordergrund und ist für jeden einzelnen sehr wichtig. Außerdem wird ein Gast wie ein König behandelt.

Für Tansanier ist es selbstverständlich, Ältere zu grüßen und auch auf sie zu hören. Das kann sich leider auch negativ auswirken, weil keiner einem Älteren wiedersprechen würde. Trotzdem gefällt mir die Grundeinstellung wirklich gut und ich erwische mich jetzt noch dabei, wie ich Ältere mit „Shikamoo“ und einem kleinen Knicks begrüßen möchte.

Zur Familie kann ich nur sagen, dass sie nochmal eine bedeutendere Rolle spielt als bei uns in Deutschland und auch eine Stütze ist. Klar, die Familien in Tansania sind allgemein auch viel größer. Und es ist keine Frage, dass man sich untereinander hilft, wenn einer Probleme hat.

Auch stehen nach meiner Erfahrung Mamas über Frauen ohne Kindern. Als meine Mutter beispielsweise ins Tumaini Office kam, wusste sie gar nicht so recht was ihr geschah, als sie herzlichst und mit einem großen Lächeln von einer der Mitarbeiterinnen umarmt wurde. Für die Mitarbeiterin hat es einfach ausgereicht, dass meine Mutter eben auch eine Mama ist und sie somit schon eine enge Verbindung haben. Mir fällt es schwer, das irgendwie zu erklären. Ich hoffe man versteht so ungefähr was ich meine.

Die Gastfreundschaft ist in Tansania herausragend. Noch nirgends habe ich so etwas erlebt. Die Menschen sind sehr offen und von überall her hört man „Kariiiibuuu!“, also „Willkommen“ aus den unzähligen Shops am Straßenrand. Wenn man Gast ist, wird einem außerdem die größte Aufmerksamkeit geschenkt und einem immer etwas (mindestens ein Glas Wasser) angeboten.

 

Das sind Dinge, die ich versuchen werde, weiterzuleben und weiter zu geben. Auch diese Geduld und Entspanntheit die ich schon angesprochen habe. Oft war ich bei der Planung von kleinen Projekten kurz vor dem Explodieren, weil ich allgemein wohl eher eine Person bin, die gerne exakt plant. Das habe ich in Bukoba schnell aufgegeben. Oder besser gesagt, ich habe immer noch genau geplant, war aber darauf gefasst, dass am Ende doch wieder alles etwas anders ablaufen wird. Was dann auch kein Problem war. Was mich die meisten Nerven gekostet hat, war das Erlernen der Geduld. Jeder der mich kennt, weiß dass ich sehr ungeduldig bin. In Bukoba und Tansania gab es so viele Momente, in denen ich auf alles mögliche und unmögliche Minuten und Stunden warten musste, dass ich mich mittlerweile jedenfalls als etwas geduldiger einschätze.

 

Durch das Jahr an sich habe ich logischerweise auch viel gelernt.

Selbst schätze ich mich jetzt offener und selbstbewusster ein. Ich bin immer noch eher der ruhige Typ, habe aber mehr Selbstvertrauen gewonnen. Zudem auch Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen. Denn in Bukoba haben wir uns um uns selbst gekümmert, mussten viele Dinge planen, es gab immer wieder Rückschläge aber irgendwie wurde ich mit der Zeit auch mutiger, habe mir mehr zugetraut. Ach ja, und Dinge zu organisieren ist auch nochmal eine ganz andere Herausforderung als in Deutschland.

Außerdem habe ich Respekt und Wertschätzung neu gelernt. Zum einen, wie man ältere Menschen respektiert aber auch den Respekt vor den Menschen aus Bukoba.

Vor Sister Adventina (die alles für Tumaini gibt, gleichzeitig freundlich und bestimmt sein kann),

vor Mr Joseph (der seit Jahren blinden Kindern und den Freiwilligen hilft und ich manchmal denke, dass er mehr sieht als wir Sehende),

vor den Piki-Fahrern (die stundenlang auf ihren Pikipikis sitzen, in der brutzelnden Sonne auf Kunden warten und oft die ganze Nacht durchfahren),

vor den Frauen, seien es Näherinnen/ Kochmamas/ Officearbeiterinnen/ Verkäuferinnen,... (die oft auch den ganzen Tag über arbeiten, sich gleichzeitig um ihre Schar von Kindern plus Mann kümmern und in der Gesellschaft unter den Männern stehen) und

vor den Kindern (die schon früh anfangen müssen, sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern und zu arbeiten, die in der Schule mit dem Schlagstock gezüchtigt werden, manchmal ganz auf sich selbst gestellt sind und schon viel zu viel erlebt haben).

Mein Respekt vor den Menschen aus Bukoba ist so groß weil sie zwar oft kein einfaches Leben haben aber trotzdem deswegen nicht die ganze Zeit am Jammern sind.

 

Deshalb schätze ich jetzt auch kleine und große Dinge viel mehr als vor meinem Jahr:

Wasch- und Spülmaschinen (allg Maschienen, welche den Alltag erleichtern), Kühlschrank, Herd, großer Kleiderschrank,..., Gesundheit, gesicherte ärztliche Versorgung, eine ausgebaute Infrastruktur, Meinungsfreiheit, Gelichstellung von Mann und Frau,...

 

 

ANSICHTEN/ ZUKUNFT 

  • „Inwiefern hat sich dein Bild von Deutschland/ Afrika verändert?“

  • „Hat dieses Jahr Spuren bei dir hinterlassen? Hat es dich verändert oder in etwas bestärkt?“

  • „Siehst du jetzt manches anders?“

  • „Hast du nun eine andere Sicht auf Deutschland?“

  • „Inwiefern hat das Jahr Einfluss auf deine Zukunft?“

 

In vielen vorherigen Beantwortungen habe ich schon viele diesen Fragen indirekt aufgegriffem. Also alles, was ich gelernt habe, beeinflusst und verändert mich letztendlich ja auch.

Allgemein würde ich sagen, dass sich meine Sicht geweitet hat. Ganz ohne irgendetwas zu bewerten. Zwar durfte ich in Europa schon viel mit meiner Familie herumreisen. Tansania und die Reisen in Afrika haben meinen Horizont wahrscheinlich um einiges vergrößert. Ich habe dadurch Vorurteile gegenüber Afrika abegelegt/ realisiert, dass auch wir Vieles von den Tansaniern lernen können und dass es aber auch viele schöne Dinge in Deutschland gibt (denen wir uns oft gar nicht so bewusst sind). Wenn ich an Afrika gedacht habe, war das in meinem Kopf immer irgendwie ein einziges Land, mit roter trockener Erde/ Lehmhütten/ Kindern mit aufgeblähten Bäuchen und am besten noch einer Fliege im Auge/ dauernder Sonnenschein/ Menschen, welche alle gleich aussehen/ winzige Portionen zum Essen, da kaum Essen vorhanden. Viele Vorurteile von mir wurden wiederlegt und mir wurde bewusst, wie unglaublich vielfältig schon alleine das Land Tansania ist – gar nicht zu sprechen von dem Kontinent Afrika. Im Umkehrschluss ist mir aber auch aufgefallen, wie gut es mir in Deutschland geht. Wie viel Reichtum es in Deutschland gibt aber auch wie armselig teilweise das Miteinander der Menschen ist. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich hier aufwachsen durfte in diesem Luxus, mit guten Schulen und so wenig Sorgen. Auch jetzt werde ich viele Dinge hier in Deutschland wieder genießen können, nur hoffentlich etwas bewusster.

 

 

 

ÜBERTHEMA ANKUNFT/ ANKOMMEN

 

VERMISSEN 

  • „Was vermisst du am meisten von Tansania?“

  • „Auf was hast du dich bei deiner Rückkehr am meisten gefreut?“

 

Zu definieren, was ich am meisten vermisse, fällt mir schwer. Das, was ich vermisse aufzuzählen, fällt mir jedoch leichter.

 

Das Leben in Bukoba vermisse ich! Wenn man in Deutschland durch einen Ort geht, könnte man meinen er sei ausgestorben. Nur selten begegnet man jemandem auf der Straße und noch seltener grüßt man einander.

Nur selten hört man Kinderlachen und -weinen.

Nur selten hört man jemanden laut singen, reden, streiten und diskutieren.

Das Leben spielt sich hauptsächlich hinter Hecken und Mauern ab. Im eigenen Haus, der eigenen Wohnung, im eigenen Zimmer.

Natürlich, es gibt immer Ausnahmen. So gibt es reiche Tansanier, welche sich vollkommen abschotten und so gibt es Deutsche, die wiederum sehr offen und gar nicht so kühl sind. Das war eben nur der Punkt, der mir gleich in meinen ersten Stunden in Deutschland aufgefallen ist.

Außerdem merke ich selbst ja auch, wie schnell ich mich schon wieder anpasse: Erst vor Kurzem war ich genervt von einer lauten Säge und jemandem der unglaublich schräg gepfiffen hat. In Bukoba ging es dagegen schon früh morgens los mit dem Gekrähe des Hahns, dem Geschreie der Nachbarkinder und einem Radio auf voller Lautstärke, welches bis spät nachts durchlief. Daran hatte ich mich auch schnell gewöhnt. Alles war eben voller Leben.

 

Was vermisse ich noch!?

Allgemein gefasst: Die Menschen, welche mich ein aufregendes Jahr lang begleitet haben:

 

→ Meine Mitfreiwilligen, vor allem meine WG. Obwohl wir ein Jahr lang nahezu jeden Tag von morgens bis abends aufeinandergesessen haben, sind wir uns nicht an die Gurgel gegangen. Zwar kamen nach und nach die Macken von jedem einzelnen heraus, trotzdem oder gerade deswegen sind wir sehr gute Freunde geworden und werden das hoffentlich auch noch lange sein.

Sorry WG, dass ich da kurz schnulzig werden musste;)

 

→ Die Menschen aus Bukoba. Also die Piki-Fahrer, Marktleute, Mitarbeiter aus dem Office, Leute vom Sport, Chipsy-Mayai-Verkäufer, Näherinnen,...Jeden Tag wurde ich freundlich mit meinem Namen gegrüßt und hatte dabei anfangs ein schlechtes Gewissen, weil ich die Namen der mich Grüßenden nicht wusste oder diese Personen noch nie gesehen hatte. Im Verlaufe des Jahres hatte ich mich daran gewöhnt, dass viele Leute aus Bukoba meinen Namen und ich nur so ungefähr fünf Namen wusste. Das war aber auch gar nicht so wichtig. Es war einfach nur schön, sich gegenseitig zu grüßen, nach dem Befinden zu fragen, über Preise zu diskutieren, nach Hilfe zu fragen, Alltagsstress für einen Moment vergessen,...

Auch deshalb kam mir Bukoba oft eher wie ein großes Dorf, als eine große Stadt vor. Und das meine ich hier ausschließlich positiv weil man sich untereinander einfach kannte. Durch all diese Menschen habe ich mich in Bukoba zuhause gefühlt.

 

→ Extra hervorheben von den Bukoba-Menschen muss ich Elia, Kahmisi, Dio, Andrew, Sister Adventina und Mr. Joseph. Durch sie haben wir einen Einblick in ihre Kultur erhalten. Sie haben uns in vielen Alltagssituationen geholfen, waren geduldig und nachsichtig. Sie haben mit uns über verschiedene Ansichten diskutiert (wie Hexen(kraft), Schlagen von Kindern, Homosexualität,...) und waren nicht gleich beleidigt, wenn wir ganz unterschiedlicher Meinungen waren.

Ohne sie wäre für uns Vieles um einiges schwieriger gewesen. Obwohl wir nicht ausgebildet und sehr jung sind, haben sie uns respektiert und auch Vertrauen in uns gesetzt. Auf jeden Fall finde ich das nicht selbsverständlich und bin sehr dankbar dafür.

 

→ Und wen vermisse ich wohl am meisten? Die Kinder – welch Überraschung.

Die Kinder habe ich das Jahr über alle in mein Herz geschlossen.

Ihr Lachen, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihr Wissensdurst, ihre Neugier, ihre Aufstände, ihre Stärke, ihren Trotz, ihre Liebe. Die Zusammenarbeit mit den Kids war auch herausfordernd – immer wieder. So kamen nach einer Weile Schwierigkeiten und negative Erlebnisse auf uns zu. Und darüber bin ich froh. Denn wenn alles nur gut gewesen wäre, hätten die Kids uns nicht hinter den Vorhang schauen lassen. Dadurch dass sie sich uns gegenüber aber geöffnet haben und wir die Möglichkeit hatten, auch tiefer zu blicken, wurde die Beziehung zu den Kindern noch stärker.

Durch die Kinder habe ich außerdem viel gelernt (Kiswahili, Dankbarkeit, Freude für kleine Dinge) und sie haben mich jeden Tag wieder aufs Neue überrascht.

 

Zur Frage, über was ich mich bei meiner Rückkehr am meisten gefreut habe.

Das sind erstes natürlich die Familie, Verwandte und Freunde. Und das schreibe ich jetzt nicht nur, weil diese Personen vielleicht den Blog hier lesen. Immer wieder habe ich mir gewünscht, dass ebendiese Personen in Bukoba sind. Weil ich ihren Rat zu etwas gebraucht hätte, ihnen den Kinder vorstellen, den markt zeigen, sie mit in die Kirche zu einem Gottesdienst mitnehmen wollte,....

Ansonsten gab es eigentlich nur einen sehr wichtigen Punkt, den ich vermisst habe: Das Essen.

Nie hätte ich gedacht, dass ich Vollkornbrot/ Butter/ Käse/ Milch/ Joghurt/ Müsli/ Salate/ Eis/... so sehr vermissen werde. Das Essen von den Kochmamas in Bukoba war zwar auch immer sehr lecker. Aber im Vergleich zur Essensauswahl in Deutschland war es eben eintönig.

 

 

ANGEKOMMEN!? ZURÜCK NACH BUKOBA!? 

  • „Wie kommst du nach diesem Jahr wieder klar, in Deutschland zu leben, nachdem du das Leben in Afrika kennen gelernt hast?“

  • „Willst du wieder zurück nach Bukoba?“

 

Wieder in Deutschland zu sein ist ungewohnt für mich. Auch noch nach vier Wochen. Weil ich das Gefühl habe, manche Dinge sind einfach stehengeblieben.

Das Leben ist auch ganz anders, plötzlich gibt es wieder Termine und Verpflichtungen.

Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln, wenn ich höre, über welche Problemchen sich manche Menschen hier beschweren.

Es freut mich, wenn Menschen Interesse an Tansania zeigen oder selbst Geschichten aus dem Ausland erzählen können. Über andere Bräuche, andere Sprachen, anderes Essen,...

Natürlich freue ich mich, meine Famile, Verwandten und Freunde wieder um mich zu haben. Daran gibt es keinen Zweifel. Gleichzeitig habe ich jetzt auch ein neues Zuhause in Bukoba – verbunden mit neuen Freunden.

Es wird wohl eine ganze Weile dauern, bis ich hier in Deutschland wieder „ankommen“ werde. Ein Teil von mir wird wohl immer in Bukoba sein. Deshalb würde ich auch sehr gerne wieder dorthin fahren. Aber vielleicht erst nach einer Weile und dann verbunden mit einer Afrika-Reise. Da heißt es aber erst einmal: Geldverdienen ;)

 

 

DEIN JAHR IN EINEM WORT

  • "Wenn du dein Auslandsjahr in einem Wort beschreiben müsstest - welches wäre das?"

 

Unbeschreiblich.

 

 

 

ÜBERTHEMA RATSCHLÄGE

 

SOLL ICH ODER NICHT? 

  • „Was würdest du anderen raten, die mit dem Gedanken spielen, auch für ein Jahr nach Afrika zu gehen?“

 

Ich beziehe meine Antwort allgemein auf ein Auslandsjahr, nicht speziell auf Afrika/ Tansania, weil ich ja kein Vergleich dazu habe, wie es in anderen Ländern ist. Vermutlich hängt es einfach auch von der Person ab, für welches Land man sich interessiert, welche Lebensstandards man braucht.

 

Ganz ehrlich: Ich kann es nicht jedem empfehlen. Wenn man

dazu gedrängt wird (z.B.: weil es mittlerweile modern ist, ein Jahr lang weg zu gehen)

es wegen dem Lebenslauf macht

es ohne Vorbereitung macht, also ohne die nötige Motivation

es macht, weil man denkt, man könnte die Welt retten,

dann BITTE die Finger davon lassen. Das ist für alle Beteiligte das Beste.

 

Ansonsten würde ich mal sagen: Ja ich empfehle es. Ich würde das Jahr wieder machen.

Wobei ich mit Empfehlungen immer vorsichtiger werde. Während dem Jahr ist mir nämlich aufgefallen, wie sehr so Vieles von der Entsendeorganisation, den Mitfreiwilligen und den Projekten abhängt. Für meinen Teil hatte ich in allen drei Punkten sehr viel Glück. Es gibt nur leider auch Freiwillige, die so „Scheinprojekte“ haben, aber eigentlich nicht wirklich gebraucht werden. Klar, man kann Eigeninitiative zeigen und sich selbst ein Projekt suchen, aber das erfordert Mut und Durchhaltevermögen.

Deshalb würde ich empfehlen, sich sehr, sehr gut zu informieren, zu vergleichen, nachzuforschen. Außerdem finde ich beispielsweise Projekte, bei denen man unglaublich viel zahlen muss, um dann für ein oder zwei Monate irgendwo zu arbeiten, nicht so empfehlenswert. Gleichzeitig kenne ich aber auch ein paar Leute, die das gemacht haben und total begeistert davon sind.

Ich weiß, dass es auch viele gibt, die ein „weltwärts“-Jahr nicht gutheißen.

Im Endeffekt muss es wohl jeder für sich selbst entscheiden.

 

 

 

 

DONT´S 

  • „Was sollte man in Tansania NICHT machen (für zukünftige Freiwillige oder Reisende)?“

 

→ Knie zeigen (egal wie heiß es ist!)

Ich habe meistens eine Jeans und ein luftiges Oberteil getragen. Über was sich die Menschen ungeheuer freuen ist, wenn du dir z. B.: ein Kleid (Frau) oder ein Hemd (Mann) aus Kitenge schneidern lässt und dich damit auch mal blicken lässt :)

 

Während dem Essen Nase schnäuzen

Knochenstückchen oder sonstige Essensreste auf den Boden (auch im Haus!) zu spucken, ist dagegen vollkommen in Ordnung ;)

 

eine ältere Person nicht grüßen/ respektlos grüßen

Klar, du musst keiner älteren Person ein „Shikamoo“ zubrüllen, nur weil sie ganz am anderen Ende der Straße um die Ecke biegt. Wenn man sich aber kennt und zufällig trifft, ist IMMER der Jüngere derjenige, der zuerst grüßt!

 

Ohne zuerst Händewaschen anfangen zu essen

Mir ist es leider immer wieder passiert, dass ich vergessen habe meine Hände zu waschen. Weil ich auch eher selten wirklich mit den Händen gegessen habe. Entweder haben es die Tansanier dann gnädig übersehen oder mich freundlich darauf hingewiesen: „Hier kanst du dir übrigens die Hände waschen, wenn du möchtest...“

 

schmutzige Schuhe oder schmutzige Kleidung tragen

Oft waren wir Wazungu diejenigen, welche am dreckigsten von allen herumgelaufen sind. Keine Ahnung wie die Tansanier das immer geschafft haben, bei so viel Staub und Wind...

 

an offizielle Verkehrsregeln halten ;)

Nicht ganz so ernst gemeint. Es ist nur einfach so, dass es inoffizielle Regeln, die du wissen solltest (Ohne gut funktionierende Hupe wird man nicht respektiert/ zu viel Bremsen tut nicht gut/ Je größer das Gefährt, desto mehr Respekt hat du,...). Jedoch wird beispielsweise die Regel, dass man durchgängig auf der linken Straßenseite fährt, eher locker gehandhabt.

 

→ einem Überraschungs-Gast nichts anbieten

Mindestens ein Wasser, besser eine Soda/ Tee oder Kaffee

 

Musik in normaler Lautstärke hören

Auch nicht ganz ernst gemeint. Jedoch wird Radio gefühlt immer in der höchsten Lautstärke angehört und auch auf Festen wie bei einer Hochzeit soll gar nicht erst der Gedanke aufkommen, sich normal unterhalten zu können ;)

 

sich mit „Jambo“ begrüßen.

Das ist nur etwas für die Touris auf Sansibar

zu Älteren: "Shikamoo“ / zu Gleichaltrigen: "Mambo" / zu Jüngeren: "Hujambo"

 

 

 

 

SCHLUSSWORT

 

Soo jetzt habe ich die meisten Fragen hoffentlich einigermaßen zufriedenstellend beantwortet und sollte wohl noch ein ganz persönliches Fazit ziehen.

Also ich habe dieses Jahr auf keinen Fall bereut und bin sehr froh darüber, dass ich mich dazu entschieden habe und es mir auch ermöglicht wurde. Durch „weltwärts“, durch meine Entsendeorganisation den ASC 46, durch meine Familie, meine Freunde, meine Verwandten, durch Leser meines Blogs, durch Spender, ducrh meine Mit-Freiwilligen, durch die Menschen in Bukoba und auch durch die Menschen in den Ländern, durch die wir gereist sind.

Deshalb geht hier ein DANKE an all diese Menschen :D

 

Das Jahr hat meine Situation, wie sie gerade ist, auch vollkommen durcheinandergebracht. Unser Ansprechpartner Ingo (aus der Teamleitung IJFD, "weltwärts") hatte uns vor dem Jahr schon prophezeit, es würde unsere Zukunftspläne erst einmal über den Haufen werfen.

Doch darüber bin ich auch froh.

Es fällt mir zwar sehr schwer, wieder in Deutschland "anzukommen". Ein kleiner Teil meines Hirns denkt irgendwie immer noch, ich sei bald wieder in Bukoba mit meinen Mit-Freiwilligen. Ich habe wohl noch nicht realisiert, dass es bald mit dem Studium (Biologie) losgehen wird. Aber gerade weil ich mich so schwer tue, zeigt das mir ja, wie viel Schönes und Prägendes ich in Bukoba erleben durfte. Und ich freue mich auch auf die Zukunft.

Denn hier ist meine Familie, auch hier habe ich gute Freunde und auch hier kann und werde ich neue Menschen kennen lernen.

Ich kann und werde ja trotzdem in Kontakt mit Freunden aus Bukoba bleiben. Es bedeutet ja nicht, dass ich mich für ein Land/ Zuhause entscheiden muss. Vielleicht werde ich irgendwann noch ganz andere Länder der Welt bereisen können. Wieder andere Kulturen und Menschen kennen lernen.

 

Wer weiß das schon genau...

 

KWA HERI

Mit Glück

 

Luzie

Lusi

 

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Verabschiedungen...

 

Zum Abschluss an der Mseto haben wir eine Disco veranstaltet. Denn wie wohl fast jedes Kind in Tansania, lieben es auch die Kinder der Mseto zu tanzen.

Vor dem Tanzen gab es aber erst einmal ganz viel Essen, welches wir in der Stadt vorbestellt hatten. 

Hier mal wieder ein DANKE an meine Spender :D 

Gegessen wurde in der Mensa, welche von den Lehrern wirklich schön dekoriert war. 

Übrigens sind die weiteren Wazungu, die auf den Fotos zu sehen sind, unsere Nachfreiwilligen. Die letzten Tage über in Bukoba hatten wir die Zeit, ihnen so viel wie möglich von den Projekten und von Bukoba zu zeigen. Wir wussten gar nicht, was wir ihnen innerhalb dieser kurzen Zeit zeigen sollen und haben sie wahrscheinlich mit viel zu viel Informationen vollgestopft ;)

Auf jeden Fall haben wir uns echt gut mit ihnen verstanden und ich bin mir sicher, dass sie die Projekte managen und ein wunderschönes Jahr haben werden! 

Das hier wird mein vorletzter Blogeintrag sein, weshalb ich hier schon einmal die Blogs unserer Nachfreiwilligen Esther und Paul verlinke:

 

Esther: tageintansania.wordpress.com

Paul: paulinbukoba.wordpress.com

 

So, zurück zur Abschiedsfeier an der Mugeza Mseto. Nach dem Essen gab es mehrere Tanzvorführungen der Kids und auch ein kleines Theaterstück. Danach verteilten wir unsere Geschenke: zwei Poster mit Bildern aus dem ganzen Jahr für die Kids und jeweils ein Geschenk für die Sportlehrerin und Mister Joseph, da diese zwei Lehrer uns an der Mseto wirklich geholfen haben! Von der Schule haben wir ein Zertifikat bekommen, welches bestätigt, dass wir für ein Jahr lang an dieser Schule gearbeitet haben.

 

Im Anschluss gab es Reden vom Headteacher, der Sportlehrerin und Mister Joseph. Die Rede von Mister Joseph war sehr schön und ich konnte es kaum glauben, als ich sah, dass dieser ältere Herr den Tränen nahe war. Auch wir bedankten uns nochmals bei den Lehrern, den Matrons, den Patrons, den Köchen aber hauptsächlich natürlich bei den Kindern.

 

Nach all den Aufführungen und den Reden wurde die Musik endlich laut aufgedreht und die Kids konnten ihr Talent im Tanzen mal wieder unter Beweis stellen. Um halb sieben mussten wir die Musik aber schon ausmachen, weil das anscheinend so vorgeschrieben ist.

Nach dem Tanzen sind Fabi und ich jeweils zu den Kindern gegangen und haben uns bei allen verabschiedet. Das war zwar echt nicht einfach, vor allem der Abschied ganz am Ende von Mister Joseph fiel mir schwer.

 

Auch wenn an der Mugeza Mseto das Jahr über vieles nicht so einfach gelaufen ist, habe ich die kinder dort in mein Herz geschlossen und wünsche ihnen für die Zukunft viel Erfolg, Durchhaltevermögen und gute Freunde, die sich um sie kümmern werden :)

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Verschönerung der Mensa

Hallo,

 

erst einmal zu Beginn: Ja, ich bin wieder in Deutschland. Bevor ich aber etwas dazu schreibe, fasse ich noch die letzten Projekte und Ereignisse in Bukoba zusammen:

 

In der Mensa an der Mugeza Mseto halten sich die Kinder den Tag über sehr oft auf. Natürlich zum Essen aber auch einfach so. Deshalb haben wir uns entschieden, diesen Raum zu verschönern, da die Wände löchrig, zerkratzt und farblos waren. Ebenso der Boden. Dazu haben wir einen Painter aus der Stadt beauftragt, die Wände in den Nationalfarben von Tansania anzumalen und sich auch gleichzeitig um die Reparatur des Bodens zu kümmern.

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Sporttag bei Tumaini

Am 30. Juli haben wir im Tumaini Center einen Sporttag veranstaltet, welcher auch gleichzeitig

unsere offizielle Verabschiedungsparty war, da wir auch die Mitarbeiter aus dem Office eingeladen hatten.

 

Das Ganze hat wie immer später angefangen als wir es eigentlich geplant hatten. Da wir das aber mittlerweile gewöhnt sind, war das für uns kein Problem. Außerdem waren viele der Kinder, also eigentlich alle Mädchen, zum Kochen eingeteilt. Deshalb haben Fabi und ich unsere Liste mit den Teams einfach über den Haufen geworfen und spontan sechs neue Teams gemacht.

Am Tag davor hatten wir zwei Fußballfelder abgesteckt auf denen wir den Tag über kleine Spiele und Fußball veranstaltet haben. Begonnen haben wir mit Sackhüpfen und Slalomlauf mit Ball. Anfangs hatten ein paar Jungs rumgenörgelt, warum sie denn kein Fußball spielen würden. Als sie dann aber erst einmal eine Runde mit dem Sack gehüpft sind, war der Fußball für einen Moment auch vergessen und jeder hat sein Bestes gegeben.

Motiviert wurden die Kinder zusätzlich noch durch die Musik, welche wir mit großen Boxen direkt am Fußballplatz abgespielt haben. Nach einigen Fußballspielen war schon Zeit zum Teetrinken mit Mandazi. Dabei konnten wir auch gleich die neuen Becher einweihen, die wir für das Center eingekauft haben.

An dieser stelle ein großes DANKE an die Spender :)

Während dem Tee wurde Fabi und mir bewusst, dass wir zu viele Spiele geplant hatten. Denn die Sonne war schon um diese Zeit (ungefähr 11 Uhr rum) sehr stark und es war keinerlei Schatten auf dem Sportplatz. Deswegen haben wir nach dem Tee „nur“ noch Fußball gespielt. Es gab immer vier Teams, die gleichzeitig gespielt haben, während die anderen Kids neben der Musik auf ihren Einsatz gewartet haben.

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Patenschaft

Hallo liebe Leser meines Blogs,

 

heute gibt es ausnahmsweise mal keinen Bericht, was ich hier so gemacht habe.

Heute habe ich eine Frage an alle Leser meines Blogs.

Einer meiner Spender hat sich bei mir erkundigt, ob es denn möglich sei, eine Patenschaft für eines der Kinder von meinen Schulen zu übernehmen. Da habe ich mir gedacht, dass sich vielleicht auch jemand von Ihnen vorstellen könnte, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen. 

Daraufhin habe ich mich bei der Mugeza Mseto und bei Tumaini nach der Möglichkeit einer Patenschaft erkundigt.

Meiner ehrlichen Einschätzung nach, wird eine Patenschaft an der Mugeza Mseto nicht funktionieren. Es gibt natürlich auch an dieser Schule genug Kinder, welche eine Patenschaft sehr wohl verdient hätten. Jedoch habe ich keine wirkliche Vertrauensperson, der ich die Organisation einer Patenschaft und den Umgang mit Geld zutrauen würde. Das ist zwar sehr schade für die Kids, aber ich denke, dass es keinen Sinn ergibt, wenn das Geld am Ende nicht da ankommt, wo es eigentlich hingehört.

Bei Tumaini habe ich mich mit Sister Adventina, der Chefin, zusammengesetzt. Sie meinte, sie würde sich darüber sehr freuen, da es für sie nicht immer leicht ist, die Kinder ganz ohne Spenden auf weiterführende Schulen zu schicken. Tumaini würde dann auch dafür sorgen, dass der Pate regelmäßig Updates (wie Berichte oder Bilder) zugeschickt bekommt.

Um ein Kind für einen Monat vollkommen zu bezahlen, müsste man umgerechnet ungefähr 230 Euro zahlen.

Jedoch zahlt man als Pate ja nicht alles für das Kind, sondern unterstützt es mit Geld in manchen Gebiete. Deshalb meinte Sister Adventina, dass der Pate jeweils selbst entscheiden kann, wie viel er spenden kann und möchte.

Da nur der Hauptsponsor ein eigenes Konto hat, gehen die Spenden auf ein gemeinsames Spendenkonto.

Sister Adventina und Tumaini vertraue ich vollkommen und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn eines der Kinder des Tumaini Children Centers einen Paten bekäme.

Die Auswahl der Kinder hat mir Sister Adventina selbst überlassen, da ich die Kids nun auch schon bald ein Jahr lang kenne.

Mit der Auswahl der Kinder warte ich aber noch bis ich die Rückmeldung habe, ob und wie viele sich für eine Patenschaft bereit erklären.

 

Weitere Informationen zu Tumaini:

Projekte - Tumaini Children´s Center

www.bukobahjalpen.se - Tuamini wurde von der Gründerin dieser schwedischen Organisation aufgebaut. Bis heute arbeiten TUMAINI und BUKOBAHJALPEN zusammen.

http://www.bukobahjalpen.se/om-oss - Das ist die Homepage von Tumaini. Dort kann man sich noch viel genauer als auf meinem Blog über Tumaini informieren und auch Sister Adventina kontaktieren, wenn man möchte.

 

Wenn Sie weitere Fragen oder Interesse haben, für eines der Kinder Pate zu werden, dann schreiben Sie mich doch bitte unter dieser E-Mail-Adresse: luzie33@arcor.de oder unter Kontakt an.

 

Vielen Dank für Ihr Interesse!

 

Bald gibt es auch wieder Berichte über unsere "Kleinprojekte" an der Mugeza Mseto und bei Tumaini, denn in einem Monat bin ich ja schon wieder in Deutschland!

 

Luzie

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Ruanda - das Land der tausend Hügel

 

Spätestens seit dem Zwischenseminar war für uns klar, dass wir nach Ruanda reisen möchten.

Denn beim Zwischenseminar haben wir unter anderem auch den Genozid an den Tutsi 1994 in Ruanda behandelt.

Leider haben wir diesen Genozid in der Schule nie behandelt, was ich sehr schade finde...

Ich verzichte hier trotzdem darauf, diesen Genozid genau zu erklären. Denn dazu sehe ich mich einfach nicht in der Lage. Ganz einfach aus dem Grund, dass man diesem geschichtlichen Ereignis nicht gerecht würde, wenn man es in ein paar Sätzen „zusammenfasst“. Für dieses Ereignis benötigt man, wie es Geschichte eben auf sich hat, jedenfalls etwas Vorwissen über die Vorgeschichte von Ruanda. Wie sich überhaupt erst HUTU und TUTSI von Ständen zu "Rassen" entwickelt haben. Und was es schon alles für Streitigkeiten gab, wie die Welt kurz vor, während und nach dem Genozid gehandelt, oder besser gesagt, nicht gehandelt hat, usw.

Zum Genozid in Ruanda kann man sich auf dem Blog eines  Freiwilligen, der etwas außerhalb Bukobas arbeitet, gut informieren.

Denn da hat unsere Betreuer aus Bukoba einen dreiteiligen Gasteintrag über den Genozid geschrieben (Blogeintrag 7. April).

Hier der Link dazu: www.oneyearintanzania.wordpress.com

Er war es auch, der uns beim Zwischenseminar darüber informiert hat.

Außerdem stellt der Film „shooting dogs“ den Genozid sehr realitätsnah dar.

Das nur als Information zu meinem jetzigen Blogeintrag. Mein folgender Blogeintrag soll nicht über den Genozid in Ruanda informieren, aufklären oder irgendetwas bewerten.

Es ist, wie immer, nur ein kleiner Bericht was ich PERSÖNLICH erlebt habe :)

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Klassenausflüge

 

Tumaini

 

 

Am 10. Juni war für die Kinder der letzte Schultag vor den lang herbeigesehnten Sommerferien. So ging es mit unserer Klasse (insgesamt 60 Kindern) morgens früh zum Bukoba Airport.

Dort ging es auch recht schnell los. Bedeutete, dass erst einmal 60 Kinder durch den Security Check durch mussten. Während der Fahrt zum Flughafen hatte ich den Kindern gesagt, dass sie am Flughafen gerne viele Fragen stellen dürfen. Das wäre jedoch gar nicht nötig gewesen, denn die Kinder hatten unglaublich viele Fragen an den Mitarbeiter des Flughafens. Die Fragen konnten alle gestellt werden, während wir neben der Landebahn auf das Flugzeug warteten. Als das Flugzeug landete war das Erstaunen den Kindern ins Gesicht geschrieben. Auch als das Flugzeug direkt neben uns einparkte, konnten viele gar nicht glauben, wie laut so einFlugzeug doch ist (obwohl es nur das kleine Flugzeug war). In dem Flugzeug war auch eine Freundin von Fabi, die ihr Freiwilligenjahr in Iringa im Süden Tansanias macht und Fabi in Bukoba besuchen wollte. Spontan entschloss sie sich, bei unserem Ausflug mitzumachen. Nachdem alle aus dem Flugzeug ausgestiegen waren, durften wir näher an das Flugzeug heran, um es genau unter die Lupe zu nehmen. Auch hier gab es nochmal viele Fragen der Kinder und von Andrew. Nachdem noch ein Gruppenfoto am Flugahfen gemacht wurde ging es zu Vickfish, der Fischfabrik Bukobas. Leider duften wir dort nicht in die Fabrik, da das Kindern (vor allem in so großer Anzahl) nicht erlaubt ist. Wir wurden aber trotzdem über das Gelände geführt und auch hier waren die Kids sehr neugierig und stellten viele Fragen. Für alle war es eine Riesenüberraschung, dass die Fische auch nach außerhalb von Tansania geliefert werden. Unter anderem nach Deutschland.

Wie schon am Flughafen haben wir schnell ein Gruppenfoto gemacht und danach ging es ab zum Hafen, von wo aus die Fähre eigentlich in Richtung Mwanza ablegt. Diese ist jedoch seit geraumer Zeit kaputt. Trotzdem konnten die Kinder das Polizeiboot und ein paar kleinere Schiffe sehen.

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Die Zeit rast...

 

Hallo nach einer viel zu langen Pause melde ich mich mal wieder.

 

 

 

Wie im letzten Blogeintrag angekündigt, hatten wir vom 26. April bis zum 1. Mai unser Zwischenseminar mit den Uganda-FW hier in Bukoba. Danach sind wir nach Sambia gereist, um dort unter anderem die Namibia- und natürlich die Sambia-FW des ASC 46 zu treffen...

 

 

 

 

 

Zwischenseminar (26. April – 1. Mai)

 

 

 

Beim Zwischenseminar ging es hauptsächlich darum, uns bewusst zu machen was wir in Tansania/ Uganda schon erreicht haben, wie die Situation gerade aussieht und was wir noch an Plänen für die Zukunft haben. Zwischendurch gab es Exkurse zu verschiedenen Themen (Politik Tansanias und Ugandas, Genozid in Ruanda, Rassismus, Sichtweise der Aufnahemorganisationen (?) über Freiwillige).

 

Durch das Seminar wurde mir noch einmal klar, was ich hier alles erlebt habe und dass ich mich doch schon etwas weiterentwickelt habe.

 

Vor allem, wenn ich daran denke, wie ich vor ungefähr neun Monaten mit genau derselben Gruppe in Deutschland voller Vorfreude beim Vorbereitungsseminar saß ;) Zum einen ist das noch gar nicht so lange her, zum anderen kommt es mir aber auch gleichzeitig wie eine kleine Ewigkeit vor, da in diesen paar Monaten einfach unglaublich viel passiert ist.

 

Das Seminar hat auf jeden Fall Spaß gemacht und einen nochmal daran erinnert, die verbleibenden Monate hier in allen Zügen zu genießen.

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Besuch von MoHaSi

Wie ich schon im letzten Eintrag angekündigt habe, kam mich meine Familie besuchen.

So durfte ich die drei Weißgesichter ;) am 26. März am Flughafen von Bukoba abholen.

Die Freude war natürlich auf beiden Seiten riesengroß. Da ihr Hotel direkt neben dem Flughafen und somit auch ganz in der Nähe von unserem Haus lag, konnten wir trotz den schweren Rucksäcken direkt zum Hotel laufen. Zuallererst wurde ein neuer Rucksack gepackt. Denn meine Familie hatte überlebensnotwendige Dinge wie Schokolade, Gummibärchen, Nutella (!), Balsamico-Essig, Pumpernickel, leckerstes Uschi-Brot und Kleidung für mich eingepackt. Deshalb gab es bei uns zuhause angekommen auch gleich ein wundervolles Frühstück. Da wurde ich sogar noch mit einem Ostergeschenk überrascht und ganz vielen lieben Briefen von Verwandetn und Freunden. An dieser Stelle noch einmal DANKE dafür :D Habe mich sehr darüber gefreut! 

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Noch mehr Neues...

Hallo,

 

wie angekündigt, folgt hier der Teil über die neuesten Entwicklungen an der Mseto.

 

Also für den PC-Unterricht haben wir weitere Laptops bekommen und zwei Gruppen nach Leistung gebildet. Durch die neuen Laptops besteht eine Gruppe aus elf Kindern, sodass jedes Kind einen eigenen Laptop hat. Dass wir uns für zwei Gruppen, abhängig von der Leistung der Kinder, entschieden haben, liegt daran, dass wir somit niemanden über- aber auch keinen unterfordern.

Letzte Woche haben wir damit angefangen, dass die Kinder einen Stammbaum ihrer Familie anfertigen. Hier in Tansania kommen da soooo viel mehr Leute zusammen, als bei einer Familie in Deutschland. Die Kinder waren total überrascht, als ich ihnen erzählt habe, dass ich "nur" einen Bruder habe. Ihnen kam es nämlich oft vor, dass sie einen Bruder oder auch eine Schwester vergessen haben oder auch nicht wussten, wie ein paar ihrer Geschwister heißen. Das liegt unter anderem daran, dass die Geschwister zwar denselben Vater aber unterschiedliche Mütter haben, und so gar nicht zusammen aufwachsen.

Mit den kleineren Kindern gehen wir gerade die Spielprogramme durch oder lassen sie einfach mit einem Malprogramm zeichnen.

 

Die Kids malen auch weiterhin liebend gern mit Buntstiften auf Papier rum, hören Radio (entweder Bongo Flavor oder Fußballspiele), kicken Fußball, spielen Fange und reden mit mir.

Vor zwei Wochen waren auch die Schüler der Mugeza Viziwi zum Basketballspielen bei uns. Das ist unsere Nachbarschule, in die taubstumme Kinder gehen. Dort arbeiten Timon und Lisa, unsere Mitfreiwilligen. Wir waren alle gespannt, wie die Kommunikation zwischen den Kindern ablaufen wird. Da viele Kinder der Mseto jedenfalls das Alphabet der Zeichensprache können, hatten die Kinder keine Schwierigkeiten sich zu verstehen. Falls das mit dem Alphabet mal nicht funktioniert hat, wurden einfach die Arme voll geschrieben. Ein Mädchen von uns, Edokia, hatte nach dem Besuch der Viziwi-Schüler keinen freien Platz mehr auf ihren Armen.

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Neues...

Nach dem Urlaub und der Safari hieß es für uns alle erst einmal: Wieder ankommen in Bukoba und ausruhen. Ja, ausruhen nach dem Urlaub! Das hört sich komisch an, aber das ständige Herumreisen und eine Safari können, egal wie schön es doch war, auch anstrengend sein. Deshalb lagen wir leider die ersten Tage über etwas kränklich im Bett. Danach ging es aber mit neuer Energie an unsere Projekte.

Wie ich ja schon geschrieben hatte, gab und gibt es einige Dinge zu organisieren. Da ich aber gerade etwas hinterherhinke mit dem Schreiben, lade ich jetzt jedenfalls schon mal einen kleinen Teil der letzten Ereignisse hoch.

Beim Projekt MWANZO MPYA vom Roten Kreuz gab es so einiges zu klären, da mittlerweile klar ist, dass Leander in Deutschland bleiben wird. Deshalb musste besprochen werden, welche Aufgaben wir nun von diesem Projekt noch übernehmen werden und wie die Zusammenarbeit mit den Rote-Kreuz-Mitarbeitern aussehen wird. Außerdem gab es bei dem Projekt ein paar Veränderungen:

Mutta ist zu einer Mama gezogen, die sich um ihn kümmert. Das bedeutet, dass er dort einen Schlafplatz und natürlich auch Essen bekommt. Er meint, er fühlt sich dort wohl - ob das daran liegt, dass er direkt neben seinen Freunden wohnt, nicht zur Ausbildung geht oder nur 100 Meter laufen muss, um Premier Leaugue schauen zu können, weiß ich nicht. Das Einzige was wir wissen ist, dass er zur Ausbildung gehen MUSS. Denn so schön es auch ist, dass er sich erst einmal nur auf die Schule konzentrieren will, er ist mit 16 Jahren in Klasse Drei. Das wiederum bedeutet, dass er mit seinem Schulabschluss recht wenig anfangen können wird. Es hört sich hart an, aber so ist es nun einmal. Deswegen soll er nach der Schule zur Ausbildung, um dann nach Abschluss seiner Ausbildung dort arbeiten zu können. Deshalb werden wir mit ihm darüber noch ein ernstes Wörtchen reden müssen, was wiederum gar nicht so leicht ist auf Kiswahili. Bis jetzt hat uns Dio dabei immer geholfen. Jedoch betrifft die zweite Veränderung in diesem Projekt ihn.

Denn Dio macht von nun an für vier Monate eine weitere Arbeit in einem Ort fünf Stunden von Bukoba entfernt. Er wird also abends nicht mehr bei den Jungs vorbeischauen können und auch so fehlen, wenn es darum geht, die Jungs zusammen zu pfeifen, ihre Probleme zu besprechen oder mit den Spendern und Rote-Kreuz-Mitarbeitern zu reden. Er kann jedoch immer wieder in Bukoba vorbeischauen - je nachdem, wie viel er arbeitet. So kann er nächste Woche für eine ganze Woche kommen, da er eben genug Überstunden gemacht hat.

Die dritte Veränderung ist Richard. Wir konnten Robi, die Chefin vom Roten Kreuz, davon überzeugen, diesen Jungen noch einmal in das Zimmer aufzunehmen. Das hat Einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, da Richard schon so oft verziehen wurde. Er ist immer wieder auf die Straße zurückgekehrt: Aus dem Haus, aus dem Tumaini Children´s Center, von seinem Großvater, aus dem Zimmer. Das Problem war auch noch, dass er dabei andere Jungs erfolgreich davon überzeugt hat, mit ihm auf die Straße zu gehen. Jetzt ist er jedenfalls wieder im Zimmer und hat auch schon seine zwei Probewochen hinter sich, in denen er sich vorschriftsmäßig verhalten hat. Ich hoffe nur, dass er es diesmal auch für länger schafft. Denn durch seine Krankheit Narkoleptie (Schlafkrankheit) ist es für ihn noch schwerer, auf der Straße zu leben als es ohnehin schon ist.

Das ist jetzt erst einmal ein grober Überblick über das Projekt MWANZO MPYA im Moment.

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Safari

 Jetzt hat es doch n bisschen länger gedauert bis ich über die Safari geschrieben habe, aber gerade gibt es in den Projekten auch so Einiges zu organisieren - von dem ich dann auch wieder berichten werde ;)

Also von Mafia aus ging es 11 Stunden mit dem Bus in Richtung Arusha - dem Ausgangsort unserer Safari.

Mit 2 Autos (in dem einen waren zwei deutsche Pärchen und in dem anderen wir mit unserem Guide John) ging es dann mittags in den Tarangire Nationalpark. 

Gleich der Beginn der Safari war wunderschön, da man direkt an einem großen Teich startet. Dort hatten sich Gazellen, Warzenschweine mit ihren kleinen Kindern, Paviane und Giraffen eingefunden. 

Die Tiere haben sich von dem Auto kein bisschen stören lassen, da sie an Autos (gefüllt mit Menschen) schon gewöhnt sind. Der Pavian hat auf dem Boden weiter nach Essen gesucht/ die Warzenschweinfamilie hat gemächlich den Weg überquert/ die Gazellen haben weitergegrast/ eine Giraffe hat mit ihrer langen Zunge die Blätter von einer Akazie abgestreift, während der Giraffenbulle einer Junggiraffe hinterher gerannt ist...

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Weihnachten und Urlaub!

An Weihnachten haben wir (das sind Angelina, Philipp, Khamisi, Lisa, Fabi und ich) bei uns zuhause gefeiert. Es war gemeinsames Kochen angesagt, was auch echt gut geklappt und riesig Spaß gemacht hat. Sogar die Spätzle haben nach Anfangsschwierigkeiten (zuerst hatten wir Maismehl gekauft;)) funktioniert und auch wirklich nach Spätzle geschmeckt. Da wir viel zu viel an Essen gemacht hatten, machte es in dieser Hinsicht auch nichts aus, dass noch vier Überraschungsgäste kamen.

Nachdem wir am 25. bei einem Freund zum Essen eingeladen waren, kamen am 26. Dezember Dio vom Red Cross und Jamali und Mutta von MWANZO MPYA zu uns. So fein herausgeputzt habe ich die Jungs noch nie gesehen! Unter der Anleitung von Mutta wurde dann Pilau mit Kohl gekocht. Zwischendurch wurde Fange gespielt und die Jungs haben ihre Tanzkünste vorgeführt:)

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Ferien!

Vor den Ferien mussten sich die Schüler alle noch einmal richtig anstrengen und konzentrieren, da die Prüfungen anstanden. In Tansania ist es so, dass die Schüler immer am Ende des Schuljahres eine Prüfung in jedem Schulfach ablegen müssen. Zusammengerechnet entscheiden diese Prüfungen dann, ob der Schüler eine Klasse weiter kommt oder nicht. Auch Fabian und ich haben Prüfungen für unsere Klassen bei Tumaini geschrieben, die laut den Kindern viiiiiiiiiel zu schwer waren. Trotzdem haben die meisten Schüler die Versetzung geschafft :)

Dann standen auch endlich die lang ersehnten Ferien an. Für einige Kinder von Tumaini und Mseto hieß es deshalb, Sachen zusammenpacken und ab nach Hause zur Familie. Viele der Schüler verbringen die Ferien aber auch den Schulen. An der Mseto sind das hauptsächlich die Kinder mit Albinismus, da es für sie zu riskant wäre, nach Hause zu reisen.

Da Fabi und mir schon während dem Computer-Unterricht aufgefallen ist, dass diese Kinder ausnahmslos alle ein künstlerisches Talent besitzen, haben wir beschlossen, als Ferienprogramm mit diesen Kindern zu zeichnen. Wenn man mich kennt, weiß man, dass ich es liebe, zu zeichnen, weshalb ich durch das Ferienprogramm wahrscheinlich genauso unterhalten wurde, wie die Kinder ;)

Als wir uns vor den Ferien noch den store der Mseto durchgeschaut haben, fanden wir auch Kreide mit der man auf dem Boden malen kann. Deshalb haben wir den Kindern dann gleich am ersten Ferientag diese Kreide zur Verfügung gestellt. Kurz darauf sahen die Wege in der Mseto alle gleich viel schöner aus. Das Lieblingsmotiv der Kids war eindeutig das Auto - jedoch in den verschiedensten Varianten. An diesem Tag durften Fabi und ich dann auch unsere erste Schlachtung eines Schafes erleben. Es war faszinierend, wie schnell der Schlachter dieses Tier gehäutet, ausgenommen und in zwei große Stücke zerteilt hatte. Die Kinder haben sich darüber natürlich alle gefreut, da sie so am Abend zur Abwechslung einmal Fleisch essen durften.

Die nächsten Tage über haben wir mit Wachsmalstiften und Holzstiften weitergezeichnet - unterbrochen von kleinen Sporteinlagen auf dem Sportplatz. Da es jedoch sehr sonnig war, konnten wir uns dort nicht sehr lange aufhalten und sind dann schnell wieder in Schatten, um zu zeichnen. Am letzten Tag haben Fabi und ich dann Mandarsi (frittierte Teigbobbel ;)) für jedes Kind und auch die Matrons mitgebracht.

War gar nicht so leicht, sich genau zu erinnern, wer schon ein Mandarsi hatte und wer nicht.

Aber am Ende hat auf alle Fälle jeder ein Ferien-Mandarsi abbekommen.

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Piki-Unfall

Hallo an alle da draußen,

 

im vorherigen Blogeintrag habe ich ja gesagt, dass ich bald noch einen Eintrag über die letzten Wochen schreiben werde.

Leider ist in den letzten Tagen noch etwas passiert, das ich nicht unerwähnt lassen kann.

Letzte Woche hatte Leander einen Piki-Unfall. Wir (Freiwillige aus Bukoba) wollten ihn sofort mit dem Helikopter in ein Krankenhaus nach Kampala in Uganda fliegen lassen. Denn die Krankenhäuser hier vor Ort sahen sich nicht in der Lage, ihn zu operieren. Sein Oberschenkelhalsknochen war angebrochen und er hat schwere Verletzungen im Mund erlitten.

Die Mitarbeiter von Leander vor Ort meinten aber, dass sie in Kontakt mit Deutschland stehen und erst noch geplant werden muss. Der Plan war dann, ihn am nächsten Tag mit dem Auto nach Mwanza zu fahren. Dabei wurde er von drei Mitarbeitern seiner Organisation und mir begleitet. Auf halber Strecke, nahe dem Ort Geita, kam ich dann endlich per whatsapp in direkten Kontakt mit Deutschland. Leanders Ansprechpartnerin in Deutschland meinte dann, es wäre doch viel besser gewesen, ihn mit einem Helikopter ins Krankenhaus zu fliegen. In diesem Moment habe ich meinen Augen, die diese Nachricht gelesen haben, nicht mehr getraut. Es hat sich herausgestellt, dass die Mitarbeiter wohl doch nicht in direktem Kontakt mit Deutschland standen oder es auf jeden Fall gravierende Kommunikationsprobleme gab!

Letztendlich wurde Leander dann von Geita nach Mwanza in das Bugando Hospital geflogen. Dort gab es allerdings auch keine Ärzte, die ihn behandeln konnten. Das hatten wir (Freiwillige aus Bukoba) zwar schon in Bukoba gewusst, da wir direkt im Bugando Hospital angefragt hatten. Als wir die Mitarbeiter von Leander jedoch darauf hingewiesen hatten, stießen wir leider nur auf taube Ohren.

Zum Glück hat sich die Ansprechpartnerin von Leander als sehr große Hilfe herausgestellt, da sie dann die Organisation des Ganzen in die Hand genommen hat. Somit wurde Leander am 17. Dezember in Mwanza von den Flying Doctors abgeholt und nach Nairobi geflogen, wo er operiert und sein Vater eingeflogen wurde.

Heute geht es für ihn mit einem deutschen Arzt und seinem Vater zurück nach Deutschland.

Wir hoffen alle, dass er sich gut erholen wird und dann auch wieder nach Tansania kommen kann!

 

Versuche, jetzt noch einen Eintrag über die letzten Wochen zu schreiben.

Also über die Ferienprogramme und unsere ersten Erkundungstouren rund um Bukoba...

Bis gleich

Luzie

 

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Rubondo Island

Lisa und Fabi haben unsere work permit aus Dar abholen können, was bedeutet, dass wir jetzt die Erlaubnis haben, für ein Jahr in Tansania zu bleiben :) und somit auch die Vorteile eines residents genießen können, da wir nur noch die billigeren Resident-Preise bei Eintritten zahlen müssen.

Unter anderem deshalb haben wir letztes Wochenende einen Kurztrip nach Rubondo-Island gemacht. Rubondo Island ist ein Nationalpark und liegt ungefähr in der Mitte zwischen Bukoba und Mwanza (siehe Karte).

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Ergebnisse und Straßenkinder-Projekt

Soo... Es hat jetzt leider etwas länger gedauert, bis ich mich nach den Wahlen wieder melde.

Das liegt daran, dass man sich die Berichterstattung nicht so vorstellen kann, wie man es zum Beispiel von Deutschland kennt. Noch dazu kommt, dass ich, wenn neue Infos bekannt gegeben werden, den Großteil nicht verstehe oder es auch einfach nicht mitbekomme (bis jetzt lesen wir noch keine tansanischen Zeitungen ;)).

Also in Bukoba hat Chadema gewonnen. Während der Auszählung der Stimmen haben sich viele Menschen vor dem zuständigen Office versammelt, da die Auszählung viel zu lange gedauert hat und der Verdacht auf Betrug aufkam. Dort kam es dann auch zu Auseinandersetzungen zwischen CCM- und Chadema-Anhängern, was wiederum zum Eingreifen der Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken geführt hat. Dabei kam ein Kind ums Leben, welches sich in der aufgebrachten Menschenmenge aufgehalten hatte.

Auch noch zwei Tage nach der Wahl kam es in der Stadt immer wieder zu Menschenansammlungen mit Polizeiangriffen. Deshalb haben wir versucht, in diesen Tagen möglichst außerhalb der Stadt zu bleiben.

Dann jedoch hat sich die Lage in der Stadt wieder entspannt. Auch als der Gewinner der Präsidentschaftswahlen bekannt gegeben wurde, blieb es erstaunlich ruhig. Der neue Präsident ist jetzt John Pombe Joseph Magufuli. Anfangs wollte Lowassa dieses Ergebnis nicht anerkennen, aber am 5. November wurde Magufuli offiziell als neuer Präsident vor- und eingestellt.

Nur auf Sansibar wird es wahrscheinlich noch Neuwahlen geben, da die Wahlen dort nicht anerkannt wurden, weil die Auszählung der Stimmen nicht korrekt abgelaufen ist. Warum jetzt aber Neuwahlen in Sansibar möglich sind, verstehe ich leider auch nicht ganz.

Vielleicht bringe ich das ja noch in Erfahrung...

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Regen, Wahlen und Tests

 

Hallo da melde ich mich mal wieder!

Während in Deutschland wieder die warmen Herbstjacken ausgepackt werden, sind wir immer öfters mit unseren Regenjacken unterwegs. Denn die kleine Regenzeit hat eindeutig begonnen. Das bedeutet, dass es jetzt fast jeden Morgen regnet und gewittert (so lauten Donner habe ich in Deutschland noch nie erlebt!).

Deswegen müssen wir morgens immer wieder unsere Pläne spontan ändern und bleiben dann vormittags zuhause anstatt in die Schule zu gehen. Dann können wir Unterricht vorbereiten, Blog schreiben, E-Mails checken,...

 

Ab nächste Woche sollen wir uns sowieso besser im Haus aufhalten, da am Sonntag (25. Oktober) die Wahlen anstehen. Dieses Jahr ist es so spannend wie noch nie, da es das erste Mal in der Geschichte Tansanias vorkommen könnte, dass es einen Regierungswechsel gibt.

Das merkt man auch deutlich in der Stadt, da überall Fahnen der Parteien hängen, Laster mit riesigen Musikboxen Werbelieder abspielen und viele Menschen T-Shirts der Parteien tragen.

Bis jetzt war immer die Partei CCM an der Macht. Dieses Jahr jedoch könnte es möglich sein, dass CHADEMA mit dem Präsidentschaftskandidaten Lowassa gewinnt. CHADEMA hat vor allem unter den Arbeitern, den Piki-Fahrern und der Jugend viele Anhänger, da sie BADILIKO, also Veränderung, verspricht.

Letzte Woche haben sich in der Stadt eine Menge Piki-Fahrer mit CHADEMA-Flaggen versammelt, sodass die Straßen total dicht waren. Deshalb ist die Polizei dann mit Tränengasbomben dazwischen gegangen. Glücklicherweise waren wir nicht direkt dabei, sodass wir nur ein leichtes Jucken in der Nase und in den Augen gespürt haben. Aber so lange man große Menschenmassen und Kleidung in den Parteifarben vermeidet, besteht keine Gefahr.

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Kiswahili und Dar


Vom 21. bis 25. September hatten wir unser Sprachseminar bei Basti, einem ehemaligem Freiwilligen, der seit knapp fünf Jahren in Tansania lebt. Am ersten Tag haben wir uns alle ein Kiswahili-Schulbuch für die erste Klasse gekauft. Daraus haben wir dann immer wieder gelesen und auch Texte übersetzt. 

Am ersten Tag sind wir noch einmal die Begrüßungen und wichtige Wörter durchgegangen. Dann aber wurde es ernst und die Grammatik wurde angesprochen. Ich hatte damit schon immer Probleme im Deutschunterricht! Jedoch ist Kiswahili recht einfach aufgebaut: Es gibt verschiedene Klassen und an diese wird der Satz dann angepasst. An die Verben hängt man die Personen, die Zeit und weitere Silben. So habe ich mich in meinem Blogeintrag vom 27. August mit dem Wort TUTAONANA verabschiedet.

 



Daran kann ich recht gut verdeutlichen, wie Kiswahili aufgebaut ist:

Verb: kuona → sehen, bei der Bildung fällt das KU jedoch weg.

Tutaonana → TU (wir) TA (werden (Zukunft)) ONA (sehen) NA (uns)

Nach dieser Woche können wir natürlich noch lange nicht fließend Kiswahili sprechen aber so nach und nach lernt und versteht man im Alltag immer mehr.

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Meine ersten Tage als Lehrerin...

Hallo, da bin ich mal wieder!

Wir haben seit dem letzten Eintrag schon wieder so Einiges erlebt aber ich werde mich in diesem Eintrag hauptsächlich auf unsere ersten Arbeitstage in den Schulen konzentrieren.

Denn ja, wir arbeiten hier auch ab und zu ;)

Bis vor einer Woche hatten Fabi und ich noch keinen wirklichen Durchblick, wann wir wo arbeiten sollen. Wir haben das so gelöst, dass wir vormittags an der Kyakailabwa Primary School (Tumaini) unterrichten und dann nachmittags an die Mseto gehen, um dort dienstags PC-Unterricht zu geben und an den restlichen Tagen Sport und Spiele mit den Kindern machen.

Wie ich schon geschrieben habe, besteht die Tumaini-Klasse aus drei Klassen. Fabi übernimmt Mathe in Klasse 3 und 4 und ich Englisch. Nebenher unterrichten wir dann auch Mathe in Klasse 2, da wir bemerkt haben, dass diese die meiste Zeit nur dasitzen und gar nicht unterrichtet werden.

Wir versuchen, dass immer mindestens zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden. Das geht auch einfacher, als ich im ersten Moment gedacht habe. Denn die Kinder sind recht diszipliniert und wenn sie eine Aufgabe lösen sollen, dann machen sie das meistens auch in Stillarbeit. So kann man gleichzeitig in einer anderen Klasse an der Tafel unterrichten.

Jedoch ist der Leistungsunterschied innerhalb einer Klasse extrem groß. In der zweiten Klasse zum Beispiel gibt es ein Mädchen, dass schon komplexe Matheaufgaben rechnen kann und dann gibt es aber auch Kinder, die noch Schwierigkeiten bei den einfachsten Rechnungen haben. Bis jetzt habe ich das so gelöst, dass ich den Kindern an sie angepasste Aufgaben gebe oder sie dazu auffordere, sich gegenseitig zu helfen. Was aber alle Schüler gemeinsam haben, ist der Spaß daran, etwas zu lernen und natürlich Sport zu machen.

Die erste Sportstunde mit den Kindern hat total Spaß gemacht, unter anderem auch deswegen weil die zwei Lehrer (Andrew und Hosea) beim Fußballspielen voll dabei waren und sie am Ende der Stunde meinten „noch ein Tor und dann hören wir auf“ - es blieb nicht bei einem Tor ;)

Da habe ich auch wieder gemerkt, wie ausdauernd die Menschen hier sind, denn Fabi und ich waren nach einer halben Stunde Fußball in der Mittagssonne LEICHT fertig, wohingegen die Schüler und Lehrer noch topfit dem Ball hinterhergerast sind.

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Entwicklungen...

Wir haben unseren ersten Stromausfall erlebt, was aber kein großes Problem dargestellt hat, da wir keinen elektrischen Herd oder Kühlschrank besitzen ;)

Wir haben das erste Gewitter mit ordentlichem Regen erlebt. Laut unserem Headteacher kündigt sich damit ganz langsam die Regenzeit an.

Wir haben das erste Mal Müll entsorgt. Da es keine Müllabfuhr gibt, bedeutet Müllentsorgung, dass man seinen Müll in einer Ecke des Gartens aufhäuft und dann mit Benzin übergießt und anzündet.

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Erste Eindrücke!

Hallo,

hab es jetzt endlich in das Internet-Café von Bukoba geschafft, um diesen Kommentar zu schreiben.

Da jetzt doch schon ein paar Tage vergangen sind, weiß ich gar nicht, mit was ich anfangen soll.

Schon allein zu Kampala, der Stadt in Uganda in der wir die ersten 5 Tage verbracht haben, könnte ich wahrscheinlich ganze Seiten voll schreiben... Aber ich versuche, mich kurz zu fassen :)


Die ersten Wörter, die mir in den Kopf kommen, wenn ich an Kampala denke sind die:

Unglaublich warm → Aus Respekt sollte man aber trotzdem längere Kleidung tragen!

Viele kleine Läden → die Straßen sind gesäumt von diesen Läden, in denen man nahezu alles bekommt.

„How are you?“ → So wird man als Weißer immer von den Kindern begrüßt.

„Mzungu!“ → das bedeutet nicht „Weißer“ wie viele denken, sondern „aus dem Westen kommend“ und ist nicht diskriminierend gemeint!

Markt → alles wird frisch verkauft und in großen Körben angeboten (Gewürze, Obst, Gemüse, Fisch,....)

Chapati + Rolex + Samosa → mega leckeres Essen, welches man fertig auf dem Markt kaufen kann

Gerüche → Hühner, Ziegen, Gewürze, Rauch

lebendig + laut → Menschen reden, diskutieren und lachen miteinander, Hupgeräusche!

elegant gekleidete Frauen und Männer in Anzügen → die Menschen achten sehr auf ihr Äußeres. Die Männer sieht man oft trotz der Hitze in Anzügen oder wenigstens im Hemd. Die Frauen kleiden sich entweder traditionell in langen farbenfrohen Gewändern oder modern in eleganter Kleidung

Bodabodas → Motorrad-Taxis, die sich links, rechts und zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurchschlängeln. Zwar scheint es manchmal ganz schön knapp vor einem Zusammenstoß zu sein, aber man kommt schneller und trotzdem irgendwie sicher an sein Ziel. Macht auf jeden Fall richtig Spaß, mit diesen Taxis zu fahren!

Arm + Reich → Wie in vielen Ländern ist die Schere zwischen Armen und Reichen groß. Es fällt einem nur noch mehr ins Auge, da es wirklich Gegenden gibt, in denen Arme und Reiche direkt nebeneinander leben. So kommt man aus einer Straße mit großen Häusern + Gärten und biegt in die nächste Straße ein, in der sich die kleinen Wellblechhütten dicht aneinander drängen.



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Letzter Eintrag vor Tansania

Morgen geht es endlich los!

Das Wochenende über habe ich mich nochmal mit meiner Familie und Freunden getroffen, um für ein Jahr Abschied zu nehmen.

Zwischendurch war ich voll und ganz damit beschäftigt, meinen Rucksack zu packen. Da merkt man erst einmal, wie viele Dinge man eigentlich besitzt und dass man nur ein Bruchteil davon braucht. Deshalb fiel mir das Packen gar nicht so leicht aber letztendlich hab ich jetzt alles (nach mehrmaligem Hin- und Herräumen) eingepackt und werde trotzdem das Gefühl nicht los, dass ich irgendwas vergessen habe ;) So ist es ja aber immer, wenn man auf eine Reise geht...

Die Reise beginnt dann morgen Vormittag, wenn ich mit meiner Familie in Richtung Frankfurter Flughafen losfahre. Dort treffen wir (Freiwillige nach Tansania und Uganda) uns dann alle wieder, um zusammen mit dem Flugzeug nach Katar zu fliegen. Dort werden wir die Nacht über am Flughafen verbringen, da der Flug nach Afrika erst am Mittwoch Morgen startet. Mittags landen wir dann endlich in Entebbe, Uganda. Da werden wir die ersten Tage alle zusammen mit einer ehemaligen Freiwilligen verbringen bis es dann für die Tansania-Gruppe mit dem Bus nach Bukoba losgeht :)

So jetzt muss ich den Laptop aber auch endlich mal einpacken ;)

Tschüss und bis nächstes Mal - dann aus Afrika!

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Sachspenden

Hallo alle da draußen:)

In drei Tagen geht es los und die letzten Vorbereitungen laufen...

Heute war ich bei DECATHLON in Plochingen um meine Sachspenden abzuholen. Denn DECATHLON Plochingen hat sich auf die Spendenanfrage von mir dazu entschieden, mich und vor allem die Kinder der Mugeza Mseto mit Sportgeräten zu unterstützen. ich durfte also eine Wunschliste mit den verschiedensten Sportgeräten erstellen und so kam es mir dann heute ein bisschen wie Weihnachten und Geburtstag zusammen vor, als ich den ganzen Kofferraum voll mit Sportsachen füllen und diese mit nach Hause nehmen durfte :)

 

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Bald ist es soweit...

So langsam wird es ernst! Nur noch 23 Tage und dann steh ich mit meinen Mitfreiwilligen zusammen am Flughafen in Frankfurt.

Das letzte Mal haben wir uns vor drei Wochen bei unserem Vorbereitungsseminar in Clausthal-Zellerfeld gesehen.

Dieses Vorbereitungsseminar hat meine Vorfreude auf das Jahr in Tansania noch mehr gesteigert! Denn während dem Vorbereitungsseminar haben wir eine Menge zum Thema Interkulturelles erfahren. So weiß ich jetzt zum Beispiel, dass es in Tansania ganz normal ist, wenn man bei Gesprächen Händchen hält:) Außerdem haben wir uns auch schon mal an der Sprache - Kiswahili - versucht. Dabei mussten wir leider einsehen, dass die einzigen Wörter, die wir konnten, nur etwas für Touris sind und nicht wirklich verwendet werden. Immerhin haben wir es geschafft, uns ein paar Zahlen zu merken und, wenn auch sehr stockend, Smalltalk zu führen:)

Außerdem wurden auch noch über organisatorische (Packliste,...) und gesundheitliche Sachen gesprochen.

Und da wir ja sportorientiert sind, kam dieser auch nicht zu kurz: Wir sind im See schwimmen gegangen, haben Volleyball gespielt, Akrobatik ausprobiert und afrikanisch getanzt (wobei Jonas unser Tanzlehrer aus Uganda hin und wieder unserem Tanztalent wegen lachend den Kopf schütteln musste;)). Wir haben auch Turniere veranstaltet und kleine vor allem lustige Spiele unternommen, die wir dann auch richtig gut mit den Kindern an unseren Schulen veranstalten können.

Am Ende vom Vorbereitungsseminar war der Abschied von den Mitfreiwilligen, die in andere Länder gehen dann trotz der Vorfreude auch schwer, da wir die neun Tage über zu einer richtig tollen Gruppe zusammengewachsen sind.

Jetzt bin ich gerade noch dabei, alle Dinge von meiner Packliste zu besorgen, letzte Impfungen abzuhaken und weiter nach Sponsoren zu suchen, um dann tolle Projekte mit den Kindern der Mugeza Mseto zu unternehmen.

Bin so gespannt und neugierig, was mich alles in Tansania erwartet, dass ich es kaum mehr erwarten kann! Aber bald ist es ja soweit...

 

 

 

 

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            Blogs meiner Mitfreiwilligen:

            Lisa: www.lisatansania.wordpress.com

            Fabi: www.fabianintansania.wordpress.com

            Timon: www.timonintanzania.wordpress.com

            Philipp: www.philipptansania.jimdo.com

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