Erste Eindrücke!

Hallo,

hab es jetzt endlich in das Internet-Café von Bukoba geschafft, um diesen Kommentar zu schreiben.

Da jetzt doch schon ein paar Tage vergangen sind, weiß ich gar nicht, mit was ich anfangen soll.

Schon allein zu Kampala, der Stadt in Uganda in der wir die ersten 5 Tage verbracht haben, könnte ich wahrscheinlich ganze Seiten voll schreiben... Aber ich versuche, mich kurz zu fassen :)


Die ersten Wörter, die mir in den Kopf kommen, wenn ich an Kampala denke sind die:

Unglaublich warm → Aus Respekt sollte man aber trotzdem längere Kleidung tragen!

Viele kleine Läden → die Straßen sind gesäumt von diesen Läden, in denen man nahezu alles bekommt.

„How are you?“ → So wird man als Weißer immer von den Kindern begrüßt.

„Mzungu!“ → das bedeutet nicht „Weißer“ wie viele denken, sondern „aus dem Westen kommend“ und ist nicht diskriminierend gemeint!

Markt → alles wird frisch verkauft und in großen Körben angeboten (Gewürze, Obst, Gemüse, Fisch,....)

Chapati + Rolex + Samosa → mega leckeres Essen, welches man fertig auf dem Markt kaufen kann

Gerüche → Hühner, Ziegen, Gewürze, Rauch

lebendig + laut → Menschen reden, diskutieren und lachen miteinander, Hupgeräusche!

elegant gekleidete Frauen und Männer in Anzügen → die Menschen achten sehr auf ihr Äußeres. Die Männer sieht man oft trotz der Hitze in Anzügen oder wenigstens im Hemd. Die Frauen kleiden sich entweder traditionell in langen farbenfrohen Gewändern oder modern in eleganter Kleidung

Bodabodas → Motorrad-Taxis, die sich links, rechts und zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurchschlängeln. Zwar scheint es manchmal ganz schön knapp vor einem Zusammenstoß zu sein, aber man kommt schneller und trotzdem irgendwie sicher an sein Ziel. Macht auf jeden Fall richtig Spaß, mit diesen Taxis zu fahren!

Arm + Reich → Wie in vielen Ländern ist die Schere zwischen Armen und Reichen groß. Es fällt einem nur noch mehr ins Auge, da es wirklich Gegenden gibt, in denen Arme und Reiche direkt nebeneinander leben. So kommt man aus einer Straße mit großen Häusern + Gärten und biegt in die nächste Straße ein, in der sich die kleinen Wellblechhütten dicht aneinander drängen.



Das sind die Freiwilligen aus Uganda und Tansania beim Samosa-Essen :)
Das sind die Freiwilligen aus Uganda und Tansania beim Samosa-Essen :)

Soo jetzt zu Bukoba:

Bukoba unterscheidet sich zu Kampala in dem Punkt, dass es zwar auch eine größere Stadt ist, aber eher wie ein großes Dorf wirkt. Denn Bukoba breitet sich über eine weite Strecke aus, sodass die Häuser nicht überall eng nebeneinander stehen. Außerdem kommt durch den Viktoria-See das Gefühl auf, dass man am Meer wohnt. So kann ich abends, wenn ich im Bett liege, das Rauschen der Wellen hören. Unser Haus ist nämlich nicht weit entfernt vom Strand, weshalb wir dort auch schon öfters waren, um zum Beispiel Volleyball zu spielen.

Ansonsten haben wir uns in den Offices als die neuen Freiwilligen vorgestellt, waren auf dem Markt und natürlich in unseren Projekten.

Auf dem Markt bin ich bis jetzt noch überfordert, da ich alle paar Sekunden wieder etwas Neues entdecke. Seien es unbekannte Gerüche von Gewürzen / riesige Schalen voller Reis und Mehl / Mamas, die unter einfachsten Umständen Essen zubereiten / Unmengen an frischem Obst und Gemüse / Männer und Frauen, die ihre Ware auf den Schultern und dem Kopf zu ihrem Stand bringen / riesige Fleischbrocken, die völlig offen auf der Theke liegen oder darüber aufgehängt sind / Verkäufer, die unter ihrem Stand ein Nickerchen machen / selbstgemachter Honig, der in alten Schnaps-Flaschen verkauft wird oder einfach nur die vielen interessanten Menschen.

Zu meinem Projekt kann ich bis jetzt nur erste Eindrücke schildern, da wir noch nicht angefangen haben, zu arbeiten. Das liegt unter anderem daran, dass wir offiziell gar nicht an der Mugeza Mseto arbeiten, sondern in einem Straßenkinder-Projekt, genannt Tumaini. Das ist so geregelt, da wir so leichter an die Arbeitszulassung kommen und uns somit einige bürokratische Hürden sparen. Außerdem ist geplant, dass wir noch ein Projekt von den Vorfreiwilligen übernehmen. Die haben nämlich mit Freiwilligen vom Roten Kreuz ein Zimmer für 5 Straßenkinder gemietet und dann mit ihnen am Strand trainiert und einfach mit ihnen geredet. Dort waren wir schon am Dienstag und das hat richtig Spaß gemacht, obwohl ich kaum ein Wort verstanden habe, da nur in Kiswahili geredet wurde. Aber die Freiwilligen vom Roten Kreuz, die noch diese Woche da sind, haben für uns immer übersetzt. Außerdem habe ich dort das erste mal Ugali, einen Maisbrei, gegessen, den die Jungs selber gekocht haben. Und zwar so richtig mit den Händen. Ugali knetet man nämlich erst etwas in der Hand und macht dann eine Kuhle, um somit die Bohnen zu löffeln. Das Zimmer der Jungs liegt ganz in der Nähe von unserem Haus, wohingegen die Mugeza Mseto außerhalb liegt. Der Weg dorthin ist wunderschön, da man eine super Aussicht auf den Viktoriasee hat und die Natur einfach so grün und vielfältig ist. Jedoch bin ich mal gespannt, wie ich den Weg meistern werde, wenn ich dann selber mit dem Piki (Motorrad) fahre. Das wird wahrscheinlich aber noch eine Weile dauern ;)


Unser Schulweg!
Unser Schulweg!

Die Mugeza Mseto ist recht groß, da dort knappe 700 Schüler von der ersten bis zur siebten Klasse unetrrichtet werden. In Grade 1 besteht eine Klasse noch aus 60 Schülern, jedoch werden die Klassen nach oben hin immer kleiner. Welche Klassen und was wir genau unterrichten, besprechen wir noch in Ruhe mit dem Headteacher. African Time eben :)

Auf jeden Fall freue ich mich schon auf die Kinder der Mugeza Mseto. Zwar sind sie alle noch etwas schüchtern aber wenn man sich auf Kiswahili vorstellt, kommt immer ein Lächeln zurück. Die meisten haben nur Schwierigkeiten meinen Namen auszusprechen, da die Tansanier ein Z nur wie ein S aussprechen. Aber auch mir fällt es schwer, die Namen der Kinder zu verstehen, da sie für unsere Ohren ganz ungewohnt klingen.

Hoffe, dass ich recht schnell Kiswahili lerne und mich dann besser mit den Kindern unterhalten kann!

Jetzt konnte ich noch lange nicht alles schreiben, was ich hier Neues erlebe, aber ich wollte mich ja ursprünglich kurz halten ;)

Also hoffentlich bis bald!

Tutaonana :)

Luzie


Kommentar schreiben

Kommentare: 11
  • #1

    M.Kallfass (Donnerstag, 27 August 2015 19:46)

    Hallo Luzie,
    Karibu in Bukoba. Toll, dass es Dir gefällt . Bin gespannt, was für eine Klasse Du unterrichten wirst. Freue mich schon auf den nächsten Blog.
    Sei lieb gegrüßt von Deiner Möhringer Moni

  • #2

    MoHaSi (Donnerstag, 27 August 2015 22:29)

    Das hört sich alles sehr bunt, aufregend und toll an. Sind gespannt, ob du dann in zwei Projekten parallel aktiv sein wirst.
    LG aus BaWü

  • #3

    Soso (Freitag, 28 August 2015 09:42)

    Hey Luz !

    Freut mich zu hören, dass es die dort unten so gut gefällt :)
    Freu mich schon auf deine weiteren Stories aus Afrika :)

  • #4

    Monika von Wurmb (Samstag, 29 August 2015 15:19)

    OM (Samstag, 29. August 2015)
    Du schreibst so begeistert und bunt, dass ich direkt Fernweh bekomme !
    Weiter so und viel Glück. Deine OM

  • #5

    M.Kallfass (Montag, 31 August 2015 16:45)

    In Deinem Blog schreibst Du vom Viktoria See. Wie ist es da am Strand? So wie in Italien oder Griechenland mit Strandkörbe usw.? Soviel ich weiß, gibt es da auch Flusspferde. Wenn die das Maul aufreißen-dann aber hui. Weiterhin so viel Spaß.
    Sei lieb umarmt von Deiner Möhringer Moni

  • #6

    Claudi (Dienstag, 01 September 2015 20:57)

    Hallo Luzie,
    so, jetzt hab ich auch mal auf Deinem Blog vorbeigeschaut...
    Schön, dass Du gesund und munter angekommen bist :-)
    Deine Schilderungen sprühen vor Begeisterung und ich freue mich mit Dir! Die Landschaft ist ja super schön und ich kann mir vorstellen, dass Du Dich rundum wohlfühlen wirst. Ich wünsche Dir eine nette Klasse und viel Spaß beim sporteln mit den Kindern!
    Herzliche Grüße von Claudi

  • #7

    Ingrid Stilz (Mittwoch, 02 September 2015 17:30)

    Hallo Luzie - wir freuen uns für dich - hört sich alles sehr interessant an und ich schau immer
    gerne in deinem Blog vorbei - liebe Grüße aus der Heimat
    Ingrid und Fritz

  • #8

    ina (Donnerstag, 03 September 2015 00:26)

    Hi Lusi;) (hört sich doch auch sehr nett an!),
    mensch du bist erst 2 Wochen weg und berichtest schon soooo viele Neuigkeiten. Hört sich alles sehr aufregend und begeisternd an. Wir wünschen dir einen super schnellen Erfolg beim Kiswahili lernen! Und natürlich auch beim Pikipiki fahren

  • #9

    ina (Donnerstag, 03 September 2015 00:38)

    Hm, jetzt steht da nur die Hälfte meines Geschreibsels...ich versuch es nochmal.
    ... - vergisst halt die hier üblichen Verkehrsregeln nicht

  • #10

    ina (Donnerstag, 03 September 2015 10:51)

    ...dritter Versuch...(nach den Verkehrsregeln sollte ein "Zwinker Icon" stehen - er schafft es leider nicht bis Afrika)...
    Über so einen von dir beschriebenen Markt würde ich auch sehr gerne mal schlendern. Kann ich mir gut vorstellen, dass man da von den vielen Eindrücken ganz "erschlagen" wird.
    Nun wünschen wir dir einen guten Start in der Mugeza Mseto mit hoffentlich vielen sportbegeisterten Kindern.
    Hab weiterhin eine gute Zeit! Liebe Grüße von InMiHaLu

  • #11

    Bar (Freitag, 04 September 2015 21:48)

    Das klingt alles ziemlich aufregend! Auch ich bin sehr gespannt auf deine Berichte über deine Schüler und den Unterricht.... Liebe Grüße aus Esslingen

            Blogs meiner Mitfreiwilligen:

            Lisa: www.lisatansania.wordpress.com

            Fabi: www.fabianintansania.wordpress.com

            Timon: www.timonintanzania.wordpress.com

            Philipp: www.philipptansania.jimdo.com

    Spendenkonto:

 

    Kontoinhaber: ASC Göttingen

    Kreditinstitut: Sparkasse Göttingen

    IBAN: DE10 2605 0001 0000 1110 62

    BIC: NOLADE21GOE

    Verwendungszweck: Spende weltwärts Kallfaß Luzie


"Sport has the power to change the world."

Nelson Mandela