Kiswahili und Dar


Vom 21. bis 25. September hatten wir unser Sprachseminar bei Basti, einem ehemaligem Freiwilligen, der seit knapp fünf Jahren in Tansania lebt. Am ersten Tag haben wir uns alle ein Kiswahili-Schulbuch für die erste Klasse gekauft. Daraus haben wir dann immer wieder gelesen und auch Texte übersetzt. 

Am ersten Tag sind wir noch einmal die Begrüßungen und wichtige Wörter durchgegangen. Dann aber wurde es ernst und die Grammatik wurde angesprochen. Ich hatte damit schon immer Probleme im Deutschunterricht! Jedoch ist Kiswahili recht einfach aufgebaut: Es gibt verschiedene Klassen und an diese wird der Satz dann angepasst. An die Verben hängt man die Personen, die Zeit und weitere Silben. So habe ich mich in meinem Blogeintrag vom 27. August mit dem Wort TUTAONANA verabschiedet.

 



Daran kann ich recht gut verdeutlichen, wie Kiswahili aufgebaut ist:

Verb: kuona → sehen, bei der Bildung fällt das KU jedoch weg.

Tutaonana → TU (wir) TA (werden (Zukunft)) ONA (sehen) NA (uns)

Nach dieser Woche können wir natürlich noch lange nicht fließend Kiswahili sprechen aber so nach und nach lernt und versteht man im Alltag immer mehr.

Vom 26. September bis 1. Oktober waren wir dann alle in Dar es Salaam, Regierungssitz und größte Stadt Tansanias mit ungefähr 4,5 Millionen Einwohnern, um unsere Visa zu bezahlen.

Der Bus war für seinen und den Zustand der Straßen recht flott unterwegs, weshalb wir dann schon nach acht Stunden in Mwanza ankamen. Die Fahrtzeit sollte außerdem durch Schwarzenegger-Filme und tansanische Lieder verkürzt werden. Nachdem wir in Mwanza Pizza gegessen, die Bismarck-Steine angeschaut und eine Stadtführung mit einem Freund von Khamisi gemacht haben, ging es für uns alle dann in den Flieger.

Die Bismarck-Steine in Mwanza
Die Bismarck-Steine in Mwanza

Von dem Flug kann ich nicht viel berichten, da ich beim Abflug eingeschlafen und erst wieder bei der Landung aufgewacht bin ;)

In Dar angekommen waren wir alle hundemüde und deswegen auch ziemlich froh, dass wir bei Samu schlafen konnten. Samu war für einen Monat in Bukoba als Fotograf bei Jambo Bukoba. Da er für uns schnell zu einem Freund wurde, war klar, dass wir unsere Dar-Reise auf den Termin verlegen, wenn er Bukoba verlässt und nach Dar, in die Wohnung von seinem Vater, zurückreist.

Die Wohnung im 14. Stock eines Hochhauses war für uns der pure Luxus, da es eine große Küche, tolle Lage und Aussicht, gemütliche Betten, einen Laden in der Nähe mit MÜSLI und eine WARME Dusche gab.

Kurz gesagt, wir haben es uns richtig gut gehen lassen :)

Ausblick in Richtung Meer...
Ausblick in Richtung Meer...
...und auf den Sonnenuntergang.
...und auf den Sonnenuntergang.

Gleich am Sonntag sind wir zum Strand gefahren und haben dort einfach mal das Leben genossen.

Am Montag starteten wir dann Versuch Nummer Eins unsere Visa zu bezahlen. Da wir jedoch erst im falschen Office waren und dann von einer Polizeikontrolle aufgehalten wurden, die uns weismachen wollte, dass wir unsere Impfausweise bei uns tragen müssen, kamen wir zu spät im richtigen Immigration Office an.

Am nächsten Tag aber waren wir pünktlich und konnten dann recht schnell zahlen, unter anderem auch deswegen, weil Basti und unsere Vorfreiwilligen alle benötigten Dokumente schon eingereicht hatten.

Und vielleicht auch, weil ein anderer Mzungu uns im Office im Vorbeilaufen ein aufmunterndes "Good luck!" wünschte ;)


Ansonsten waren wir in Dar noch auf einer Geburtstagsfeier (bei der wir erfahren haben, dass es wohl üblich ist, dass das Geburtstagskind seine Gäste mit dem ersten Kuchenstück füttert), haben den Jungs die Haare geschnitten und waren auf einem riesigen Markt, genannt Kariakoo. Der Besuch von diesem Markt hat mir besonders gut gefallen.

Denn dieser Markt besteht aus einer zweistöckigen Halle, Ständen um die Halle herum und auch aus einem unterirdischen Teil. Der Teil dieses Marktes besitzt eine ganz eigene Atmosphäre. Man muss sich das so vorstellen, dass dort kaum Tageslicht hineinkommt und somit die einzigen Lichtquellen ein paar Neonröhren sind, die für ein ganz diffuses Licht sorgen. Außerdem ist dieser Markt eindeutig ein Ort, an dem keine Touris zu finden sind. Aber auch in diesem unterirdischen Teil gibt es nahezu alles zu kaufen. Am Interessantesten waren Unmengen an getrocknetem Fisch, welcher anscheinend bis zu zwei Jahre haltbar ist.

Alles in allem hat mir die Reise nach Dar richtig gut gefallen. Jedoch war und bin ich auch noch etwas geschockt, da wir den Unterschied zwischen Arm und Reich miterlebt haben. Wir haben richtig gut gegessen, waren am Strand und gleichzeitig sieht man Frauen am Straßenrand Steine klopfen, Kinder Tüten verkaufen und Männer schwere Säcke auf den Schultern durch die Straßen tragen.

Schnippschnapp Haare ab!
Schnippschnapp Haare ab!
Erfrischung im Pool :)
Erfrischung im Pool :)

Obst von Kariakoo
Obst von Kariakoo
Zeit vertreiben beim Warten im Office ;)
Zeit vertreiben beim Warten im Office ;)

Jetzt können wir nur hoffen, dass die Abholung von unseren Visa in ungefähr einem Monat genauso entspannt und reibungslos verlaufen wird!

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Kommentare: 2
  • #1

    Katrin (Donnerstag, 08 Oktober 2015 13:56)

    Hujambo? Sijambo.
    Ich finde es nzuri sana, dass Ihr die Sprache lernt, auch wenn das vielleicht nur polepole geht. Ihr habt doch Zeit, da sehe ich hakuna matata. Hauptsache Eure Extremitäten sind in Ordnung, dann klappt eine Verständigung auch mit miguu („Hände“ gab’s nicht) und mikono :o) Und die deutsche Sprache hat echt nicht grade die einfachste Grammatik…
    Tutaonana!
    Katrin

  • #2

    M.Kallfass (Montag, 12 Oktober 2015 10:31)

    Hallo Luzie,
    habe nicht gewusst, dass Dar es Salam so viele Einwohner hat. Toll! Dort hast du ein Leben in Luxus gehabt mit Pool usw. Freut mich.
    Wünsche dir beim Erlernen der Sprache Kiswahili viel Erfolg.Dies ist natürlich wichtig,um sich mit den Kindern zu verständigen. Mir hat mein Sprachunterricht auf dem Gymnasium gereicht! Wie ich gehört habe,ist das Paket in Bakuba angekommen-und es gab ein kleines Problemchen. Das wird sich lösen.
    Sei lieb umarmt von Deiner M.M.

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