Ferien!

Vor den Ferien mussten sich die Schüler alle noch einmal richtig anstrengen und konzentrieren, da die Prüfungen anstanden. In Tansania ist es so, dass die Schüler immer am Ende des Schuljahres eine Prüfung in jedem Schulfach ablegen müssen. Zusammengerechnet entscheiden diese Prüfungen dann, ob der Schüler eine Klasse weiter kommt oder nicht. Auch Fabian und ich haben Prüfungen für unsere Klassen bei Tumaini geschrieben, die laut den Kindern viiiiiiiiiel zu schwer waren. Trotzdem haben die meisten Schüler die Versetzung geschafft :)

Dann standen auch endlich die lang ersehnten Ferien an. Für einige Kinder von Tumaini und Mseto hieß es deshalb, Sachen zusammenpacken und ab nach Hause zur Familie. Viele der Schüler verbringen die Ferien aber auch den Schulen. An der Mseto sind das hauptsächlich die Kinder mit Albinismus, da es für sie zu riskant wäre, nach Hause zu reisen.

Da Fabi und mir schon während dem Computer-Unterricht aufgefallen ist, dass diese Kinder ausnahmslos alle ein künstlerisches Talent besitzen, haben wir beschlossen, als Ferienprogramm mit diesen Kindern zu zeichnen. Wenn man mich kennt, weiß man, dass ich es liebe, zu zeichnen, weshalb ich durch das Ferienprogramm wahrscheinlich genauso unterhalten wurde, wie die Kinder ;)

Als wir uns vor den Ferien noch den store der Mseto durchgeschaut haben, fanden wir auch Kreide mit der man auf dem Boden malen kann. Deshalb haben wir den Kindern dann gleich am ersten Ferientag diese Kreide zur Verfügung gestellt. Kurz darauf sahen die Wege in der Mseto alle gleich viel schöner aus. Das Lieblingsmotiv der Kids war eindeutig das Auto - jedoch in den verschiedensten Varianten. An diesem Tag durften Fabi und ich dann auch unsere erste Schlachtung eines Schafes erleben. Es war faszinierend, wie schnell der Schlachter dieses Tier gehäutet, ausgenommen und in zwei große Stücke zerteilt hatte. Die Kinder haben sich darüber natürlich alle gefreut, da sie so am Abend zur Abwechslung einmal Fleisch essen durften.

Die nächsten Tage über haben wir mit Wachsmalstiften und Holzstiften weitergezeichnet - unterbrochen von kleinen Sporteinlagen auf dem Sportplatz. Da es jedoch sehr sonnig war, konnten wir uns dort nicht sehr lange aufhalten und sind dann schnell wieder in Schatten, um zu zeichnen. Am letzten Tag haben Fabi und ich dann Mandarsi (frittierte Teigbobbel ;)) für jedes Kind und auch die Matrons mitgebracht.

War gar nicht so leicht, sich genau zu erinnern, wer schon ein Mandarsi hatte und wer nicht.

Aber am Ende hat auf alle Fälle jeder ein Ferien-Mandarsi abbekommen.

In der zweiten Ferienwoche haben wir dann für Tumaini ein Krippenspiel geschrieben. Erst auf Deutsch und dann auf Englisch. Danach haben wir uns Hilfe bei Elia geholt, der uns das Ganze noch auf Kiswahili übersetzt hat. Der Plan war, dass wir das Stück die Woche über proben und dann am Sonntag in der Kirche aufführen. Denn es war schon seit Langem ein Auftritt der Tumaini-Kinder an diesem Tag geplant, um allgemein auf Tumaini aufmerksam zu machen und um Spenden zu sammeln. Da ich dann aber von Dienstag bis Freitag morgens wegen Leanders Unfall unterwegs war und auch Fabi dienstags bei der Organisation von Leanders "Rettung" involviert war, musste der Plan dann spontan geändert werden. Bedeutet, dass Fabi alleine mit den Kindern geprobt hat und ich dann erst freitags dazu gestoßen bin.

Am Samstag hat uns Andrew mitgeteilt, dass es jetzt plötzlich doch keinen Platz im Gottesdienst für unser Krippenspiel gibt. Das fanden wir zwar schade, aber die Proben waren richtig lustig und auch die Kinder hatten ihren Spaß, Requisiten zu basteln und in ihre Rollen zu schlüpfen :) Andrew möchte, dass wir das Krippenspiel nach den Ferien nochmal spielen und aufnehmen. Bin mal gespannt, ob das funktioniert oder ob die nächsten Freiwilligen dann einfach schon ein fertiges Krippenspiel für Weihnachten 2016 haben ;)

Die letzten Wochenenden haben wir außerdem dafür genutzt, die Umgebung rund um Bukoba etwas besser kennen zu lernen. Bei der ersten Tour sind wir einfach so lange gefahren, bis die Straße aufgehört hat und wir direkt vor dem Viktoriasee standen. Dabei ist mir mal wieder bewusst geworden, wie schön die Landschaft mit ihrer Natur hier doch ist. Einfach so unglaublich weit und grün.

Die zweite Tour hat uns dann zuerst zur Familie von Khamisi geführt. Khamisi hat uns auch seinen Nachbarn vorgestellt, da es hier unvorstellbar ist, dass man einfach nur seine Familie besucht, ohne sich bei den Nachbarn blicken zu lassen. Danach durften wir uns den Bauch mit dem Essen von Khamisis Mutter vollschlagen, sodass wir dann gestärkt zu unserem zweiten Ziel weiterfahren konnten - dem Wasserfall. Oben am Wasserfall hat man eine wunderschöne Aussicht und auch der Abstieg runter zum Fluss hat Spaß gemacht, obwohl der Aufstieg dann etwas anstrengender war ;) Die Rückfahrt war ziemlich nass, da es plötzlich angefangen hat, zu regnen.

Bin mir sicher, dass diese Piki-Touren nicht unsere Letzten waren und wir noch viel um Bukoba rum erkunden werden!

Jetzt stehen noch letzte Weihnachtsvorbereitungen an (Wichtelgeschenk kaufen, Weihnachtsbaum organisieren, Essen kaufen, Haus dekorieren,....), sodass wir dann alle entspannt am 24. Dezember bei uns zuhause Weihnachten feiern können (Kochen und Film schauen).

Am 27. Dezember geht es für uns dann los in Richtung Sansibar (Silvester feiern), Mafia-Insel (Schnorcheln und Relaxen) und auf Safari.

Am 18. Januar 2016 sehen wir dann voraussichtlich wieder die Kids an unseren Schulen :)

Jetzt wünsche ich allen FROHE WEIHNACHTEN und schon mal einen GUTEN RUTSCH IN´S NEUE JAHR!

Luzie